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nicht selten schon ehe man Fürth ganz nahe kam, eine Menge in Lumpen gehüllter Kin- der, die ihn erst mit Bitten, dann mit den lächerlichsten Flatterien, Gaben abzudrin- gen suchten. Theilte er nicht jedem beson- ders mit, so war er in Gefahr, von de- nen, die nichts bekommen hatten, insultirt zu werden. Seit 1788. ist diesem Unfuge gänzlich gewehrt. Alle Gassen sind nun von einheimischen und fremden Bettlern gesäu- bert, durch eine der besten Armen-Anstal- ten, die dem Orte zu desto größerer Ehre gereicht, weil er sie aus eigenem Antrieb errichtete, und ohne allen Fonds, blos durch die freywilligen Beytrage der Einwohner, es dahin brachte, daß die Einnahme der Ausgabe gleich kommt. Fremde und Einheimische erhielten, nach einer ge- druckten Berechnung, im Jahr 1788, bey 7000 fl. Den 12 Gemeindegliedern muß man das zum Ruhm bekannter machen, daß sie, um die Beyträge nicht an Unwürdige und Undürftige zu verschwenden, vor der Austheilung, den Zustand aller dasigen Ar-
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