Achte Periode (1804—1805).
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befahlen, was aber durch ein neues Dekret vom 19. Dezember wieder Aufschub erlitt.") — Die einzelnen Innungen hatten auf dem alten Kirchhof für ihre Gesellen eigene Erbgrüste; 1804 verlangten nun die Schuhmacher und Schreiner auf dem neuen Kirchhofe Plätze hiezu angewiesen zu erhalten, welche ihnen auch gegen eine Gebühr von 15 Kreuzer für das Grab gewährt wurde. — In einer Verordnung des preuß. Polizeicommistariates ist besagt, daß kein Eingeforsteter des Stadtwaldes einen An spruch auf Freiholz habe."') — Im Juli wurde die hölzerne, Moses darstellende Statue, welche bisher als Kanzelträger ge dient hatte, aus der Michaelskirche entfernt."*) Dieselbe be findet sich seit 1884 im germanischen Museum in Nürnberg. — Die Strumpfwirker von Erlangen, Fürth und Wilmersdorf richteten durch den Fabrikkommissär Marquard an den König von Preußen die Bitte, ein Kapital von 30,000 fl. zur Unter stützung ihres Absatzes mittels Errichtung eines Magazins zu bewilligen. Der König genehmigte es und hat zu Anfang 1804 die Summe von 33,000 fl. zu diesem Zweck bei der Bank in Fürth angewiesen.'") — In diesem Jahre starb der geheime Hof rath Denzel, Redakteur der weitläufigen Deduktionen über Fürth, Direktor der Bank daselbst. Dirnhöfer wurde der Bank als Bankier beigeordnet und vom 1. Nov. an seine Unterschrift zu den Banknoten erfordert.'") Minister von Hardenberg billigte mittelst Jmmediatrescripts 1805 vom 5. März 1805 die Jnhibirung des Kirchhofschluffes, worauf diese Angelegenheiten einige Jahre ruhte."') — Am 3. Februar Nachts war ein arger Schneesturm. Der Metzgerssohn Friedr. Weiß von hier kam auf hiesiger Haard in eine Windwehe und erfror. Am anderen Morgen fand man seinen Leichnam. Sein treuer Hund lag auf ihm und wollte längere Zeit Niemand sich nähern lasten."") — Im Juni dieses Jahres wurde auf der Haard bei Fürth die letzte preußische Revue abgehalten. König Friedrich Wilhelm III., welcher wieder über Erlangen hieher gereist war, hielt Heerschau über die fränkischen Truppen; Kö nigin Luise begleitete ihn in einem offenen zweispännigen Wagen. Allgemein wurde ihnen Verehrung und Bewunderung entgegen gebracht. Das Hoflager war wieder in der unteren Mühle. Einige Wochen vorher war eine große hölzerne Hütte aufgeschlagen und zur Hofküche eingerichtet worden. Nach beendeter Revue reiste der