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Neunte Periode (1809).

selbst von den äußersten Grenzen Europas einliefen. Die Uni­ versitäten und Akademien wetteiferten untereinander, dem großen Gelehrten ihre Verehrung zu bezeugen. Eine Reihe der glän­ zendsten Vertreter der Wissenschaft hatten sich zur persönlichen Begrüßung des Jubilars eingefunden, wie Kolliker, Waldiger, Hasse, Ludwig, Braune und Merkel. Eine Anzahl seiner hervor­ ragendsten Schüler überreichten ihm einen goldenen Lorbeer­ kranz. Die medizinische Fakultät der Universität Göttingen ließ die Marmorbüste des Jubilars in der Vorhalle der Ana­ tomie aufstellen, wo sie durch den Dekan der med. Fakultät feierlich enthüllt wurde. Preußen und Baden ehrten ihn mit hohen Orden. — Am 20. August legte I. G. Friedr. Pabst, Dekan und Distriktsschulinspektor in Zirndorf, einen Schul­ organisationsplan in einer Sitzung der Schulcommission vor, welcher genehmigt wurde und am 28. September die Sanktion des Generalcommissariats erhielt. Es handelte sich um Er­ richtung von sechs Klassen der Volksschule und einer Selekta, welche für jene bestimmt war, die durch größere Befähigung raschere Fortschritte machten und sich überhaupt einem mehr wissenschaftlichen als gewerblichen Stande widmen sollten. „Glück­ licheren Jahren muß die Freude Vorbehalten bleiben", hieß es in dieser Ausarbeitung, „in Fürth eine förmliche Industrie­ schule zu errichten."— Am 1. Oktober wurde Dr. Petz aus Windsheim Stadtgerichtsarzt dahier mit 500 fl. Gehalt, nachdem er mehrere Jahre diese Stelle, nach dem Tode des Physikus Hammer, versehen hatte. — Den 11. November ertränkte sich der hiesige Privatlehrer I. P. Ehrlicher in der Rednitz, aus Furcht vor verdienter Strafe. — Am 13. Dezember ist Christof Fronmüller, später Medizinalrath, geboren worden. — Am 20.De­ zember bat die damals über 3M Personen umfassende katholische Bevölkerung in Fürth um Errichtung einer katholischen Pfarrei und verlangte als Kirche die Kapelle zum heiligen Grabe, und zum Pfarr- und Schulhause die leerstehende Domprobsteigerichtsdienerswohnung. Die eingeleiteten Erhebungen ergaben, daß die vorgeschlagene Kapelle nur258 Personen fasse, also erweitert werden müßte, und daß die projektirte Pfarrwohnung von jeher von dem Marktmeister bewohnt werde, dem sie nicht entzogen werden dürfe, daß ferner von der angeblichen Frühmeßstiftung nur mehr 342 fl. in 3 Obligationen in Ansbach vorhanden seien, dagegen sich im