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Neunte Periode (1813).

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Benützung die Abtragung erfolgte. Zur Erinnerung an diese Kapelle wurde im Jahre 1862 eine marmorne Gedenktafel an der Michaeliskirche in der Nähe des Ortes, wo erstere einstmals gestanden, angebracht. — Das Johann Bechert'sche (Meier'sche) Wohnhaus an der Nürnberger Straße (obere Königstraße) wurde in diesem Jahre erbaut.— Die Zahl der Einwohner betrug in diesem Jahre 12,286; nämlich 9526 Protestanten, 303 Katho­ liken, 8 Reformirte, 3 Griechen, 2446 Israeliten, die Zahl der Familien 3170.— Am 15. Januar 1813 stiftete Schlossermeisters-Wittwe 1813 Reißner 3500 Gulden zu Armenzwecken. Die Vertheilung fand durch ihre Verwandten statt bis zum Jahre 1868, wo dieselbe an die Armenpflege, aus Antrag der Verwandten selbst, über­ ging. 5b») — König Maximilian I. gab am 23. Januar sein ent­ schiedenes Mißfallen wegen der im Vorjahre durch die Stiftungs­ verwaltung erfolgten Demolirung der heil. Grabkapelle zu er­ kennen. 5»o) — Die Durchmärsche und Einquartierungen dauerten das ganze Jahr hindurch; bis zum Juni wechselte französisches und neapolitanisches Militär; in den späteren Monaten wurden russische Garden unter Befehl des Generals Koscheleff, vortreff­ liche Kavallerie und Artillerie, auch österreichische Infanterie hier verpflegt. 5»») — Den 31. März ordnete eine Ministerialverfügung die Einführung des Bieraufschlages an. ?") — Am 10. Mai eröffnete Polizeicommissär Faber der Herrnhuter Brüdergemeinde dahier, daß ihr die Erlaubniß zu ihrer Privat­ andacht unter Aufsicht der Polizei ertheilt wird, daß es ihr jedoch streng untersagt ist, mit auswärtigen Brüdergemeinden zu ver­ kehren, ihre Visitationen oder Verhaltungsvorschriften anzu­ nehmen oder sie mit Geldbeiträgen zu unterstützen, "b) — Ein neues Schulorganisationsedikt vom 22. November ordnete die Ausscheidung der Schuljugend in 14 Klassen an, welche Maß­ regel jedoch wegen Mangel an Raum zunächst nicht in Aus­ führung gebracht werden konnte. Die sogenannte Selekta oder Supplementarstudienschule war für Schüler bestimmt, die auf höhere Ausbildung Anspruch machen, und sollte aus zwei Klassen bestehen, aus der des Subrektors Küchle aus Memmingen und der des Lehrers Schüler aus Ansbach. Der Gehalt des Ersteren betrug 950 fl., der des Letzteren 550 fl. Die Volksschullehrer an der Mädchenoberklasse Weber (starb am 4. Mai 1844), Ober-