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Zehnte Periode (1866).

Eisenbahn in der Nähe des Hospitales durch Herausnahme der Schienen unfahrbar. Nach 10 Uhr Abends zog ein größeres Corps Mecklenburger und Altenburger ein und wurde ein­ quartiert. Eine Abtheilung bivouakirte im Rathhaushofe trotz des Regenwetters. Eine zweite Abtheilung wurde zur Besetzung der alten Veste, ein dritte zum Vorrücken in der Richtung von Farrnbach entsendet. Der Einmarsch selbst, von der Nürnberger Straße, erfolgte in musterhafter Ordnung. Soldaten und Ein­ wohnerschaft zeigten ruhiges Verhalten. — Die Postverbindun­ gen waren nach allen Richtungen unterbrochen, so daß die Stadt am 1. August ohne alle Nachricht von außen war, was bisher uoch nie vorgekommen war. Den Okkupationstruppen mußten außer guter Verpflegung täglich sechs Cigarren für den Mann gereicht werden. Donnerstag den 2. August, an welchem Tag der mit Preußen in Nikolsburg abgeschloffene Waffenstillstand begann, zogen die Fürth besetzt gehabten Mecklenburger und Altenburger Truppen in der Richtung nach Nürnberg ak Da­ gegen rückten das erste, zweite und vierte Bataillon des vierten Garde-Infanterieregiments unter dem Commando des Obersten von Osten-Sacken ein und wurden zum Theil hier einquartiert. Sie kamen über die Poppenreuther Brücke. — Die hier mark­ tenden Landleute und Viktualienhändler stiegen mit ihren Pro­ dukten so sehr im Preise, daß deshalb vielfache Aeußerungen des Unwillens vernommen wurden. — Der kommandirende Ge­ neral, Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, stellte die Post­ verbindungen und den Verkehr auf dem Ludwigskanal wieder

her. Der Bahnverkehr war noch unterbrochen und der Tele­ graph noch unbenützbar. — An den Beamten- und Dienst­ verhältnissen wurde eine Aenderung nicht gemacht; die zwei Kanonen des hiesigen Landwehrregiments waren in Würzburg, ebenso waren die öffentlichen Kaffen geflüchtet worden. — Am 3. Aug. wurde der Metzgermeister Fried. Ernst Müller von einem Mitmeister, mit dem er gemeinsam schlachtete, in Folge eines Streites erstochen. — Am 4. August wurde Stadtcommissär von Rücker und Bürgermeister John von dem Großherzoge von Mecklenburg zu Nürnberg in einer Audienz empfangen. Der letztere drückte freundliche Gesinnungen gegen die Stadt aus und erklärte, daß außer der Verpflegung der Truppen weitere Lasten, namentlich Geldkontributionen, nicht auferlegt und auch