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Zehnte Periode (1869).

in Wegfall kommen zu lassen und die Zahl der Magistratsräthe von 10 auf 12, die der Gemeindevollmächtigten von 30 auf 36 zu erhöhen. — Am 8. Oktober Abends 8 Uhr erstach eine erst kürzlich von der Strafanstalt in Sulzbach zurückgekommene Person, die abgeschiedene Maurergesellenfrau Sophie Ott, ihren Liebhaber, den Metallschlägergesellen Friedrich Jordan von Nürn­ berg, im Wirthshause zur silbernen Kanne, weil er ihrer Auf­ forderung, mit ihr nach Hause zu gehen, nicht Folge leisten wollte. (Ottin wurde am 6. Dezember vom Schwurgerichte zu 2Vzjährigem Gefängniß verurtheilt.) — Am 18. Oktober Mor­ gens 9 Uhr fand die feierliche Einweihung des neuen Schul­ hauses in der Hirschengasse, erbaut von Baurath Friedreich, statt, wozu sich Deputationen der städtischen Kollegien, der Geistlichkeit, sowie ein zahlreiches Publikum einfanden. Gegen 8 Uhr hatten sich die Lehrer und Schüler in ihren bis­ herigen Schullokalen versammelt und waren in das neue Schul­ gebäude gezogen, in dessen Vorhalle sie nach geordneter Auf­

stellung den Choral „Lobe den Herrn, der mächtig" sangen. Bürgermeister John hielt sodann eine bezügliche Anrede, ebenso Bezirksschulinspektor Pfarrer Stirner. Nachdem die Lehrer noch den Psalm „der Herr ist mein Hirte" vorgetragen hatten, er­ folgte die Zuleitung der Kinder in die einzelnen Zimmer durch die Schulinspektion. — Das evangelische Wittwenhaus „Carolinenstift" wurde mit Genehmigung des Königs aus der Pfarrei Poppenreuth in die Stadtpfarrei Fürth umgepfarrt. Seit 1865 hatten 24 Frauen, theils Wittwen, theils Jungfrauen über 50 Jahre, die Wohlthat dieser Stiftung genossen. — Am 9. Nov. hielt in der vom Arbeiterverein „Zukunft" berufenen Volks­ versammlung im grünen Baum der Reichstagsabgeordnete Bebel, Drechslermeister aus Leipzig, bei überfüllten Räumen einen Vor­ trag über „Streben und Ziele der social-demokratischen Arbeiter­ partei". — Der Gewerbverein bestimmte einen Jahresbeitrag von 200 fl. für das in Nürnberg zu errichtende bayerische Ge­ werbemuseum. — Die Ludwigsbahngesellschaft erbaute eine Wagenremise auf der Südseite des Fürther Bahnhofes. Die Beschwerden mehrerer Bewohner der Königswarterstraße gegen dieses Unternehmen waren von der K. Regierung als ungerecht­ fertigt abgewiesen worden. — Am 4. November bildete sich der „Kaufmännische Verein"; zu Vorständen wurden gewählt Moritz