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Zehnte Periode (1875).

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des Direktors Dr. Stegmann mit den Beamten des Gewerbmuseums, der Vorstände des Nürnberger Gewerbevereines u. s. w. eröffnet. Der erste Vorstand des Gewerbevereines Bezirksarzt Dr. Fronmüller sou. begrüßte die Anwesenden im Namen des Gewerbvereines und drückte seine Freude aus, daß der Ein­ ladung so zahlreich nachgekommen war. Auf die Sache ein­ gehend bemerkte er, daß die Ausstellung in drei Abtheilungen zerfalle, erstens in Vorführung gewerblicher Muster und Vor­ bilder von Seite des bayer. Gewerbmuseums, um durch den Anblick schöner Arbeiten und Kunstgegenstände aus verschiedenen Zeitaltern und von verschiedenen Völkern zur Läuterung des Geschmackes unserer Producenten und zur Erweckung neuer Ideen für die gewerbliche Produktion zu veranlassen; zweitens in eine Ausstellung der Arbeiten unserer Meister und Fabrikanten, um einen Ueberblick unserer gewerblichen Erzeugnisse und Zeugniß des Fortschreitens derselben zu gewähren, ferner um den Ar­ beitern Gelegenheit zu bieten, die Verbesserungen und Ver­ schönerungen der Produkte gegenseitig für ihre Arbeiten zu verwerthen, endlich um unseren Kaufleuten, wenn sie auch im Allgemeinen mit unserer Industrie genau vertraut sind, doch wohl Gelegenheit zu bieten, einzelne Fabrikate, die ihnen etwa weniger bekannt sind, zur Verwerthung im Handel ins Auge zu fassen. Was drittens die Vorführung von Lehrlingsarbeiten betrifft, so werde damit beabsichtigt, dem Fleiße und Ehrgeize dieser jugendlichen Arbeiter die Richtung zur Herstellung schöner und solider Arbeit zu geben. Für die besseren Leistungen der­ selben stünden Geldspenden zur Prämiirung durch eine vom Vereine niederzusetzende Jury-Kommission bereit. Die gegen­ wärtige Lokalausstellung sei die dritte, welche der Gewerbverein veranstaltet habe. Die erste habe im Herbst 1847, die zweite umfangreichere im Herbst 1850 stattgehabt. Seitdem habe sich unsere Industrie bedeutend verbessert und veredelt, was vor­ zugsweise der immer kräftiger hervortretenden Einwirkung der Kunst auf unsere Gewerbe zu verdanken sei. Diese Richtung nach Möglichkeit zu fördern sei eine der Hauptaufgaben des Vereines. Das vorzüglichste Mittel für diesen Zweck sei neben dem technischen Unterricht, den Vorlesungen u. s. w., ein inniger Anschluß an das bayer. Gewerbmuseum in Nürnberg, an dessen Spitze ein Mann mit reichem Wissen und unermüdlicher That-