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Elste Periode (1879).

Stadt, immer größere Opfer fürchtend, das ganze Unter­ nehmen aufgegeben wißen wollten. Es kam deshalb nach vielen Debatten zunächst zu keinem Beschluß; am 27. Juni wurden jedoch noch 8000 M. zu weiteren Untersuchungen ge­ nehmigt, welchem Beschluße am 9. Juli auch die Gemeinde­ bevollmächtigten beitraten. — 24. Juni. Regierungsrath Schütz, bisher Kgl. Bezirksamtmann, Inhaber des Michaelsordens, da­ hier, wurde auf Ansuchen wegen nachgewiesener durch Krank­ heit bedingter Funktionsunfähigkeit unter Anerkennung seiner langjährigen, treuen und eifrigen Dienstleistungen vom 1. Juli ab in den dauernden Ruhestand versetzt und an seine Stelle der Regierungsaffessor August Michael Glaser iu Regensburg ernannt. Am 25. Juni fand dahier im Weißengarten der zweite Verbandstag des Provinzialverbandes der Bäcker Frankens statt. Vomittags 11 Uhr eröffnete der Präsident, Stämmler von Nürn­ berg, die von gegen 300 Personen besuchte Versammlung. Müller, der Vorstand des hiesigen Bäckervereins, hieß die Anwesenden willkommen. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Frage wegen Besserung des Lehrlingswesens und Anbahnung einer dreijährigen Lehrlingszeit zur Heranbildung tüchtiger Ge­ sellen. Dann wurde die Erwartung ausgesprochen, daß die Eltern ihre Kinder bei Germaniamitgliedern in die Lehre geben,

weil sie nach bestandener Lehre auf Grund der ihnen ausgefer­ tigten Germaniabücher Geschenke und Arbeit erhielten. Als Ort der nächstjährigen Versammlung wurde Schweinfurt be­ stimmt. Es folgte ein Festeßen, Abends Konzert im Garten und dann Ball. — Der Lehrergesangverein in Nürnberg hat den Redakteur der bayerischen Lehrerzeitung F. W. Pfeifer dahier, „in Anerkennung seiner Verdienste um Schule und Stand" mit Stimmeneinhelligkeit zum Ehrenmitgliede ernannt. — Als ein erfreuliches Ereigniß ist zu berichten, daß sich der Gartenbauverein in einen allgemeinen Verschönerungsverein für unsere Stadt und Umgebung verwandelt hat. Einem längst gefühlten Bedürfniß ist hiermit Rechnung getragen. Dankbar muß man zwar anerkennen, daß die Gemeindeverwaltung das Möglichste in dieser Beziehung leistet, aber es erscheint ganz billig, daß> wenn noch mehr geschehen soll, bei der Belastung des städtischen Budgets der wohlhabendere Theil der Bevölkerung