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Elfte Periode (1879).

Anwendungsform zu finden, wurde nach längerer Berathung und Ablehnung verschiedener Anträge, ein Mittelweg dahin ge­ funden, daß im Prinzipe ausgesprochen wurde, daß die Gesuche um Konzessionsertheilung für eigentliche Schnapsschenken ab­ weisend zu bescheiden seien, den Wirthen jedoch zu gestatten, an ihre Biergäste auf deren Verlangen auch ein Glas Schnaps oder Likör verabreichen zu dürfen. — Am 29. Oktober wurde der frühere Webermeister Leonhard Wild beerdigt, welcher seit der am 1. Oktober 1855 erfolgten Eröffnung der Leichenhalle auf dem christlichen Kirchhofe als Leichenwärter aufgestellt war. Die Aufbewahrung von 15,503 Leichen und die Dienstleistung bei 2100 Sektionen sollen in den Zeitraum seiner Funktions­ leistung gefallen sein. An seine Stelle kam Polizeisoldat Huf­ nagel. — Sonnabend den 1. November wurde der Cyklus von Vorträgen, welche der kaufmännische Verein für die Winter­ saison veranstaltete, mit dem Vortrage des Literaturhistorikers Prof. F. Kreißig aus Frankfurt über „Heinrich Heine" eröffnet, der vielen Beifall fand. (Der Redner ist nicht lange darauf an einem Schlagflusse gestorben.) — Am 8. Nov. fand eine Gast­ vorstellung des Hofschauspielers August Junkermann als Onkel Bräsig in dem gleichnamigen Lustspiele statt. — Entgegen dem Beschlusse des Magistrats vom 21. Oktober, das Realschul­ gebäude in der Schwabacherstraße außerhalb der Eisenbahn auf dem Areale der Freimaurerloge zu erbauen, beschloß das Kolle­ gium der Gemeindebevollmächtigten am 18. Nov. auf Antrag des Baumeisters Evora, den Magistrat zu ersuchen, die Real­ schule in Anbetracht, daß das magistratische Projekt eine Er­ höhung der Umlagen in Aussicht stelle, definitiv in der Hirschen­ gasse zu belassen, die Pläne hiezu fertigen und dem Kollegium vorlegen zu lassen. — Am 6. Dezember trat Ernst Posiart als Gast in dem Schauspiele: „Ein deutscher Standesherr" dahier auf. — Da sich um diese Zeit die Folgen der Arbeitslosigkeit und der hohen Lebensmittelpreise unter der ärmeren Bevölkerung schmerzlich fühlbar machten, so wurde von einer Anzahl an­ gesehener Personen aus den verschiedenen Parteien ein Aufruf zur Spendung von monatlichen Beiträgen zur Gründung einer Unterstützungskasse erlassen. Durch Magistratsbeschluß vom 6. Dez. sollten vier neue Polizeisoldaten angestellt und somit die Zahl derselben von 20