Elfte Periode (1881).
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vr. Riehl aus München im kaufmännischen Verein einen Vor trag über „Mozart als kunstgeschichtlicher Charakter". — Ein Gastspiel des Siegwart Friedmann im „Königslieutenant" von Gutzkow hatte unter besonderem Beifall am 13. Febr. stattge funden, desgleichen das am 17. Febr. in dem Lustspiel: „Neue Verträge" und am 19. Febr. in dem Schauspiel: „Die Fourchambault". — Am 14. Febr. starb im erst vollendeten 40. Lebens alter der Restaurateur Johann Kölsch. — Vom Magistrate wurde am 17. Febr. dem Veteranenvereine die Herstellung des Krieger denkmals auf dem Hallplatze nach dem Modelle Hirt's in Mün chen unter der Bedingung genehmigt, daß die Figur nicht aus Zinkguß, sondern aus Erz und der Sockel aus Granit hergestellt werde und unter der Voraussetzung, daß die Ausführung nicht früher in Angriff genommen werde, als bis die Mittel voll ständig gesichert sind. In der vorbezeichneten Ausführung würden sich die Kosten auf 8 — 9000 M. belaufen. — Am 23. Febr. starb in München Michael Scheidig im 81. Lebens alter, von hier gebürtig, welcher viele Jahre als Wundarzt fungirt und in geselligen Kreisen sich viele Freunde erworben hatte. — Der Bierbrauereibesitzer Georg Grüner, wegen seines Biedersinns und seiner Herzensgüte allgemein beliebt, starb nach langem Leiden am 28. Febr. — Da Lehrer Rigauer, der neben seiner Schulklaffe auch den Unterricht für Taubstumme versah, als Taubstummenlehrer nach Nürnberg übergesiedelt war, und da sich hier nur wenig taubstumme für den Unterricht geeignete Kinder befanden, so beschloß der Magistrat am 3. März, die hiesige Taubstummenschule aufzuheben und mit Nürnberg wegen
Zulassung der hiesigen Kinder zur dortigen Taubstummenschule Verhandlung zu pflegen, welchem Beschlusse die Gemeindebevoll mächtigten beitraten. — Am 6. März trat Ludwig Barnay als Gast in dem Schauspiele „Gräfin Lea" von Paul Lindau hier auf; am 12. noch in dem Schauspiel „Gold und Eisen". — Johann Rupprecht, Maschinist in der Buntpapierfabrik von Wilhelm Stern L Comp., der daselbst seine 25jährige Dienst zeit mit seltener Pflichttreue zurückgelegt hat, feierte am 11. März sein Dienstjubiläum, bei welcher Gelegenheit er durch ein reiches Geschenk seitens seines Chefs, durch Gaben des Comptoirperso nals und Ovationen von Seite seiner Mitarbeiter geehrt wurde. — Am gleichen Tage hielt Prof. vr. Wilhelm Oncken aus