Elfte Periode (1882).
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Hofopernsängerin Fr. Marie Basta von München und der Hof pianist Berthold Kellermann. — In der Sitzung des Gemeinde kollegiums vom 10. Jan. wurde Dr. Landmann zum ersten Vor sitzenden, Dr. Aldinger zum zweiten, Dr. Degen zum ersten Sekretär und zum zweiten Kaufmann I. Mohr gewählt. — Am 12. Jan. hielt der Naturphilosoph Prof. Ludwig Büchner von Darmstadt im kaufmännischen Verein einen Vortrag über: „Den Einfluß der Vererbung auf den moralischen und geistigen Fortschritt der Menschheit". — In der Magistratssitzung vom 17. Januar kam eine Regierungsentschließung zum Vortrag, wodurch die Ertheilung des Unterrichts an der hiesigen gewerblichen Fort bildungsschule an Sonntagen verboten wird. Der Magistrat beschloß Beschwerde bei dem Kgl. Ministerium für Kirchen- und Schulangelegenheiten zu ergreifen und bei einer Anzahl deut scher Städte über die dort bestehenden Verhältnisse Erkundigung einzuziehen. — Die Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" war an gleichem Tage folgendermaßen besetzt: Falstaff: Müller, Fluth: Grienauer, Reich: Rix, Fenton: Milenz, Fr. Fluth: Frl. Schöller, Fr. Reich: Frl. Lindemann, Jungfer Reich: Frl. Ebner. — Am 23. Jan. hat der im Volkert'schen Wirthshause zum Kanalhafen wohnhafte 42jährige Tüncher Joh. Georg Wörlein von Stadeln seinen Bruder, den Schuhmacher Georg Wörlein, welcher ihn mit einem Schlagring bedrohte, mit einem Holzbeil erschlagen, sodaß dessen Tod in kurzer Zeit eintrat. Der Thäter stellte sich sofort bei der Gensdarmerie. Derselbe wurde aus der Haft wieder entlassen, nachdem sich herausgestellt hatte, daß er die That im Stande der Nothwehr verübt hatte. — Der Kulturhistoriker und geographische Schriftsteller Friedrich von Hellwald aus Stuttgart hielt am 24. Januar im kauf männischen Verein einen Vortrag über „Länder und Völker des Orients". — Fabrikbesitzer H. Hornschuch beabsichtigt die Er richtung einer Telephonleitung von seinem Komptoir dahier nach seiner Fabrik in Forchheim. Vom gemeindlichen und po lizeilichen Standpunkte wurde das Vorhaben nicht beanstandet und die Erlaubniß zur Anbringung von Leitungsdrähten am Hospital in stets widerruflicher Weise gestattet. — Am 1. Febr. wurde die Strauß'sche Operette: „Die Fledermaus" mit folgen der Besetzung gegeben: Eisenstein: Stender, Rosalinde: Frl. Hell mer, Frank: Schmidt, Orlowsky: Frl. Lindemann, Alfred: