Elfte Periode (1883).
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vom Buchhändler Thoma, früher Joh. Kühl, übernommen. Die I. Ludwig Schmid'sche, ehemals Korn'sche Buchhandlung war bereits 1876 eingegangen. Außerdem bestehen hier noch eine Buch- und Schreibmaterialienhandlung von I. Scherber (Jakob I. Tipp), Blumenstr. Nr. 20 und desgleichen von I. G. Schöll (Königsstr. Nr. 36). — Durch die Kgl. Regierung wurde der Magistrat zur Abgabe eines Gutachtens aufgefordert über die Frage: ob es nicht angezeigt sei, durch eine für das ganze Reich geltende Vorschrift den Betrieb in den Quecksilberbelegen ein heitlich zu regeln. Angeregt wurde die Frage von einer Spiegel manufaktur in Berlin, welche geltend machte, daß ihr Betrieb Bedingungen und Beschränkungen unterworfen sei, welchen die Fürther und andere Belegen nicht unterliegen, wodurch ihre Betriebskosten derart vertheuert würden, daß sie sich gegen die Konkurrenz nicht zu halten vermögen. Diese Berliner Polizeivorschriften sind so streng, daß ihre Durchführung bei uns die ganze Spiegelindustrie zerstören würde. Beispielsweise verlangt tz. 3, daß die Arbeit so zu vertheilen sei, daß von einer Person an einem Tage nicht länger als vier Stunden und in der Woche nicht mehr als an drei Tagen gearbeitet werde! Ferner verlangt tz. 5 einen eigenen Raum zum Waschen und zum Ein nehmen der Mahlzeit sowie für jeden Arbeiter wöchentlich ein Schwefelbad. Der hiesige Magistrat erklärte in der Sitzung vom 8. September entgegen dem eingeholten Gutachten des Kgl. Landgerichtsarztes und des ärztlichen Vereins, welches den rein sanitären Standpunkt vertrat, daß diese Bestimmungen fsir hier nicht anwendbar seien und halte er es überhaupt für
fraglich, ob bei der Verschiedenheit der geschäftlichen und ört lichen Verhältniße die Erlassung von generellen Vorschriften am Platze sei. — Der mit dem Kgl. Oberbahnamt Würzburg abgeschlossene Vertrag auf Verpflegung von ständigen niederen Bahnbediensteten im hiesigen Spital gegen eine Entschädigung von 2 M. pro Mann und Tag wird dahin erweitert, daß auch unständigen Arbeitern im Bahndienst und Ablöswärtern die erforderliche Krankenhilfe zutheil werden soll. — Am 19. Sep tember wurde die Wintersaison des Stadttheaters mit dem Lustspiel: „Ihre Ideale" eröffnet. — Im Gewerbvereine wurden am 20. September gewählt als erster Vorstand Medicinalrath vr. Fronmüller, als zweiter Kommerzienrath Ullmann, als 38*