638
Elste Periode (1885).
geringen Ausnahmen, die Wasserleitung betreffend, zur Aus führung empfohlen werden kann. — Der zweite Staatsanwalt vr. Döbner dahier wurde zum Landgerichtsrath in Hof beför dert und der zweite Staatsanwalt Freiherr von Harsdorf in Hof auf Ansuchen nach Fürth versetzt. — Gegenüber dem ma gistratischen Verlangen, statt der 10 Proz. Rabatt 20 Proz. für die auf Rechnung der Gemeindekaffe abzugebenden Medikamente zu bewilligen, haben die Apotheker erklärt, sie bedauern das Ver langen ablehnen zu müssen, sie bitten den Magistrat sich mit 15 Prozent zu begnügen. Der Magistrat ist auch hiemit zu frieden. Die Generalversammlung der Aktiengesellschaft für Zwir nerei und Karderie hat beschlossen, auch für das laufende Ge schäftsjahr keine Dividende zu vertheilen. Der erzielte Gewinn von 5266 M. wird zu Abschreibungen verwendet. — Für die Herstellung eines eigenen (800 Quadratm. einnehmenden) Postund Telegraphengebäudes in Fürth auf einem bahnärarialischen Grundstück westlich vom Bahnbetriebsgebäude, werden von den Ingenieuren 250,000 gefordert. Das Gebäude erhält Erd geschoß und ein einziges Stockwerk. — Die Ludwigseisenbahn beförderte am ersten Sonntage der Kirchweih 28,222 Personen (4289 mehr als im Vorjahre) mit einer Einnahme von 4815 M. 30 Pfg. — Am Montage beförderte sie 15,211 Personen und vereinnahmte dafür 2489 M. — Am zweiten Kirchweihsonn tage beförderte sie 22,800 Personen mit einem Erträgnisse von 3723 M., am zweiten Montage 7033 Personen mit einer Ein nahme von 1158 M. — Ein in allen Bevölkerungskreisen be liebter und geachteter Mann, Spiegelglasfabrikbesitzer Max Fleischmann, ist am 20. Oktober im Alter von 47 Jahren ge storben. Das Gemeindekollegium verliert in ihm ein pflicht getreues Mitglied, der Kaufmännische Verein seinen ersten Vor sitzenden. — Am selbigen Abend 7^ Uhr brach im Hause des Poststallmeisters Berger in der Moststraße im Bodenräume Feuer aus, welches sich in kurzer Zeit über den ganzen Dachstuhl ver breitete. Durch die Thätigkeit der Feuerwehr blieb die Gefahr auf die ergriffenen Theile beschränkt. — In der Sitzung vom
22. Okt. beschloß der Magistrat, nachdem das Gewerbmuseum brieflich mitgetheilt hatte, daß auch fernerhin der Besuch an den Montagen frssigegeben sei, nunmehr die fünf Antheilscheine