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(27.) Heute fand das 4. mittelfränkische Bundesschießen dahier seinen Abschluss. Da mit Ausnahme des Sonntags das Wetter sich sehr günstig gestaltete, strömte ganz Fürth nach dem Festplatz, der Montag, Dienstag und Mittwoch überfüllt war; die obere Stadt war in den Abendstunden dadurch sehr wenig belebt. Die Infanterieregimentsmusik Nr. 5 von Bamberg, Kapellmeister Burow, war für das ganze Fest angeworben. Am Dienstag sangen auf dem Festplatz Lehrergesangverein, Liedertafel, Liederkranz, Liederverein und Singverein. Mittwoch war Feuerwerk von Häberlein in Nürnberg. Ein Glückshafen war aufgestellt. 330 Hektoliter Bier wurden getrunken, der Liter kostete 30 Pfennige. Juli 1888 (1.) Eröffnung des Mailaender‘schen Sommerkellers „Bergbräu“ oberhalb der Wolfschlucht. (4.) Mit heutigem tritt eine ortspolizeiliche Vorschrift in Kraft, wonach es verboten ist, zum Zweck baulicher Veränderungen den Straßen- und Fußsteigbelag, sowie Einplankungen in den Straßen ohne vorherige polizeiliche Genehmigung aufzureißen bzw. anzubringen. (20.) Der am 4. April 1887 verstorbene Fabrikant Zäh stiftete 20.000 Mark als Beitrag zur Errichtung eines Stadtparks. (24.) Der Errichtung eines Grabdenkmals im israelitischen Friedhof aus blauschwarzem Syenit für Dr. Königswarter wird zugestimmt und dem Grabsteinhauer J. Hofmann um den Preis von ein 1450 Mark übertragen. Ein Beschluss über Aufstellung einer Büste auf einem öffentlichen Platz ist noch nicht gefasst, auch einigte man sich noch nicht über die Verwendung des Nachlasses des Dr. Königswarter. (26.) Das neueste Projekt der Straßenbahn wurde heute vom Magistrat mit einigen Abänderungen (Führung nicht durch die Kirchenstraße, sondern Peterstraße und in der Weinstraße von Hall- bis zur Schwabacher Straße eingleisig) einstimmig angenommen. August 1888 (2.) Endlich konnte heute eine Einigung über die Legung eines zweiten Gleises der Straßenbahn erzielt. Es war eine außerordentliche Sitzung des Gemeindekollegium anberaumt und nach heißem Redekampf der Ausschussantrag mit 16 gegen 13 Stimmen angenommen; das neue Projekt gelangt dadurch zur Ausführung. (9.) Heute abends acht Uhr 45 entgleisten im hiesigen Staatsbahnhof ein Gepäck- und ein Personenwagen dritter Klasse des Würzburger Postzuges; es wurden mehrere Personen verletzt, die jedoch alle nach 11 Uhr ihre Reise mit dem inzwischen wieder bereitgestellten Zug fortsetzen konnten. (10.) Ein für morgen in der Leyher Waldspitze geplantes Gartenfest der Fachvereine von Nürnberg und Fürth wurde auf Grund des Sozialistengesetzes von den Bezirksämtern Nürnberg und Fürth verboten. (15.) Der Verschönerungsverein ließ mit erheblichen Kosten die Füllgrube (zur Eisenbahn gehörig) am Dambacher Weg zum Fronmüllersteg 121 Meter lang zu einer Anlage umgestalten und mit Bänken versehen. (Diese Anlage wurde wieder kassiert und befindet sich an jener Stelle nunmehr der Lagerplatz der Zirndorfer Bahn; zirka 20 dort befindliche Bäume wurden an die Militärbadeanstalten abgegeben und dort angepflanzt, da sie sonst durch die Auffüllung verschüttet worden wären; die damit verbinden Granittreppen mussten ebenfalls entfernt werden). (19.) Heute war feierliche Enthüllung des Kriegerdenkmals auf dem Hallplatz; außer den staatlichen und städtischen Behörden, Reserveoffizieren, beteiligten sich ca. 54 Kriegervereine. Festzug durch verschiedene Straßen nach dem Prater. Alle Häuser dekoriert. In Folge des schlechten Wetters hatten die Veranstalter dieser Feier ein Defizit von 1360 Mark. Der Schöpfer dieses Monuments, Joh. Christ. Hirt in München ist ein Fürther Kind, geboren im Jahre 1836. (29.) Das zweite und dritte Bataillon des 15. Infanterieregiments traf heute hier ein und kamen die Mannschaften in Massenquartiere der Schulhäuser Otto- und Rosenstraße, sowie Helmplatz; wie im Vorjahr bekamen dieselben seitens der Stadtgemeinde eine Geldspende von 30 Pfennig pro Mann und Tag. September 1888 (6.) Ein im Waldmannsweiher heute vom Ortsfischereiverein veranstalteter Fischzug förderte nur tote Fische zu Tage. - Durch Magistratsbeschluss soll der öffentliche Brunnen am Königsplatz noch vor der Kirchweih für immer kassiert werden, da derselbe seinem Zwecke fast gar nicht mehr entspricht und den Schaubuden nur im Wege ist. (7.) Seit heute hat die hiesige Polizeimannschaft Unteroffiziersabzeichen, Borten an Kragen und Ärmeln, auch neue Säbel (sog. Gendarmeriesäbel). (13.) Von heute früh 7 Uhr bis abends 7 Uhr waren an den Eisenbahnüberfahrten der Schwabacher Straße und der Ottostraße mehrere Personen aufgestellt, um die Frequenz an Personen und Wagen zu kontrollieren. Schwabacher Straßen-Überfahrt aus der Stadt 5900 Personen, 1790 Fuhrwerke; nach der Stadt 4020 Personen, 580 Fuhrwerke. Ottostraßen-Überfahrt: aus der Stadt 1760 Personen, 150 Fuhrwerke; nach der Stadt 1750 Personen, 120 Fuhrwerke. Es sind da alle Arten Fuhrwerke und Kinderwagen inbegriffen. Die Zählung geschah im Interesse eines im südlichen Stadtteil wohnenden, 10