für den Menschen genießbar, als auch Waren, die erst nach einer Zubereitung genossen werden können, darunter verstanden sind. (22.) Dem Adelsmatrikel wurde einverleibt der rechtskundige Bürgermeister Friedrich Ritter v. Langhans in Fürth für seine Person als Ritter des Verdienstordens der bayerischen Krone. (31.) Wirt Emmerling, welcher sich beim Stachelbeerpflücken einen Dorn einstach, verstarb infolge Blutvergiftung nach 10tägigem qualvollen Leiden. August 1896 (4.) Der Wasserleitungsrohrstrang wird über die Poppenreuther Brücke bis Prater verlängert. (12.) Ein anerkennendes Dankschreiben erhielt Bäcker L. Kalb für Übersendung selbst hergestellter Kokosmakronen an den Prinzregenten. (18.) Das „Fürther Tagblatt“ ging in den Besitz des „Nürnberger Generalanzeigers“ über. (30.) Zwei Nürnberger, ein Bäckerlehrling und ein Gymnasiast, wurden bei der Zerstörung von Blumenbeeten der Staatsbahnhofanlage von der Polizei betroffen und hatten dieselben 132 Mark Schaden zu ersetzen. (Der Eine bekam 23 Tage Gefängnis und 1 Tag Haft; der Andere 14 Tage Gefängnis und 3 Mark Geldstrafe. 25.10.96). September 1896 (4.) Der Antrag des Magistratsrats P. Käppner, die Leichentransporte der Kinder mittels Fuhrwerk zu bewerkstelligen, wird an eine Kommission verwiesen. (Bisher wurden alle Kinderleichen bis zum 6. Jahr getragen). (8.) Eine neue ortspolizeiliche Vorschrift „zur Regelung des Verkehrs mit Fahrrädern dahier“ wird veröffentlicht. (13.) Nachts gegen 12 Uhr brach im städtischen Lagerplatz, Ecke Mai- und Birkenstraße, Feuer aus, durch welches 2 Straßensprengwagen, 1 Schuttwagen, Flaggenstangen und Dekorationsobjekte sowie einige Remisen zerstört wurden. Durch die intensive Hitze geriet das daselbst sich befindliche Holzlager von Ammersdörfer und Haas in Brand, wodurch ein großer Teil von hohem Wert den Flammen zum Opfer fiel. (19.) Diejenigen Radfahrer, welche einen Fahrschein ausgestellt haben wollen, müssen sich vorher einer Prüfung im Radfahren unterziehen, zu welchem Behufe eine Radfahrerprüfungskommission gebildet wurde. (21.) Heute fand in Gegenwart des Kultusministers v. Landmann, des k. Bezirksamtmanns Loose und beider städtischen Kollegien die feierliche Eröffnung des humanistischen Gymnasiums statt... Die Schülerzahl beträgt z. Zt. 175, wovon auf die 7. Klasse 12 entfallen. Die 8. und 9. Klasse sind erst in 1 bzw. 2 Jahren gebildet, so dass die Anstalt dann ein Vollgymnasium darstellt. Oktober 1896 (6.) Der Magistrat genehmigt die Errichtung eines Restaurationsgebäudes vor dem Teich in der Engelhardtsanlage nach den Plänen von Architekt Bayer. Kosten ca. 20.000 Mark aus Stiftungsfonds. (9.) Das Filialartilleriedepot, welches nunmehr fertiggestellt ist, wird bezogen. (15.) Ab heute werden durch die Post täglich 6 Briefbestellungen (bisher 5) ausgeführt und die Postanweisungen durch besonderes Personal zugestellt. Die Briefkästen werden täglich 8 (7) mal geleert und weitere Briefkästen angebracht. (17.) Fuchsreiten der hiesigen Offiziere. (26.) Wegen Ausbruchs der Klauenseuche ist Sperre über den Schlachthof verfügt. November 1896 (1.) Mit heutigem tritt eine Privatstadtpost, Unternehmer Chr. Herion, ins Leben. - Der Fürther „CentralAnzeiger“ versichert ab heute seine Abonnenten gegen Unfall mit nach sich ziehendem Tode mit 500 Mark, welche an die Hinterbliebenen zur Auszahlung gelangen. (3.) Volksküche 1895/96: Ausgaben 4880 Mark, Einnahmen 3365 Mark. Die 10 Pfennig-Portion Suppe ohne Wurst stellte sich auf 14,2 Pfennige, mit Wurst zu 15 Pfennigen auf 21,3 Pfennige Selbstkosten. Vermögen 3459 Mark. (6.) Die vor 8 Tagen ins Leben gerufene Privat-Stadtbriefpost, gegründet von Herion in Bamberg, ging in das Eigentum des Kaufmanns Leonhard Weiskopf dahier über. (9.) Ludwigsbahnaktien, welche vor der Eröffnung der elektrischen Probelinie der Straßenbahn noch einen Wert von ca. 1000 Mark hatten, sind jetzt für 750 erhältlich. (10.) Die Baupläne für die dritte protestantische Kirche dahier wurden vom Prinzregenten genehmigt. (16.) Zum 1. November konnten verschiedene Arbeiterfamilien keine Wohnungen finden und wurden von der Armenpflege zunächst 4 Familien im Asyl an der Rednitzstraße und eine Familie mit 9 Kindern in der bisher noch nicht benützten Cholerabaracke an der Würzburger Straße untergebracht. 34
Seite:Käppner-Chronik 1887-1910.pdf/34
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