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(12.) Heute früh wurde auf allen Zimmerplätzen (bei Zimmermeister Gieß ausgenommen) Die Arbeit eingestellt. Forderungen 40 Pfennige Stundenlohn, 1 ½ Stunden Mittagspause, 9 ½ Stunden Arbeitszeit. (15.) Die Stadtgemeinde kauft das an der Schwabacher- und Jahnstraße gelegene Anwesen zur Erholung (3,041 Hektar) um 144.000 Mark. (25.) Der amerikanische Konsul Charles Erdmann scheidet aus dieser Stellung, in welche als dessen Nachfolger Edmond Brodowsky eintritt. (Letzterer verblieb nur einige Monate in dieser Funktion, da das Konsulat hierselbst wieder aufgehoben wurde. Die hiesigen Geschäfte resortieren dann wieder zum Konsulat nach Nürnberg, was hier bitter empfunden wird.) (27.) Ein für das städtische Krankenhaus beschaffter Röntgenapparat kostete 1184 Mark 25 Pfennige. Mai 1898 (13.) Neue Feuerwehrleiter: Nachdem im Etat hierfür 2400 Mark vorgesehen [waren], wurde von den leistungsfähigsten Firmen in Süddeutschland Offerten erholt. Die Firma Braun in Nürnberg bot eine 4teilige Balanceleiter um 2700 Mark, reduzierte aber den Preis nachträglich auf 2400 Mark; den gleichen Preis verlangte die Fabrik Magirus in Ulm. Die Kommission besichtigte beide Leitersysteme, konnte sich aber nicht einigen. Während Brandmeister Mucke und Magistratsrat Zick sich für die Magirusleiter entschieden, erklärten sich die Herren von der Feuerwehr für die Braun'sche Balanceleiter. Da man der Feuerwehr nicht eine Leiter aufzwingen will, mit der sie nicht gerne operiert, empfiehlt die Löschkommission und beschließt auch der Magistrat die Anschaffung der Braun'schen Leiter unter den von Brandmeister Mucke bezüglich der Zugaben festgelegten Bedingungen. Die neue Leiter hat eine Steighöhe von 21 Metern. (26.) Nachdem heute von der k. Regierung telegraphische Erlaubnis zum provisorischen elektrischen Betrieb der Straßenbahnstrecke von der Wein- bis zur Holzstraße eintraf, wurde der Betrieb um 2 Uhr aufgenommen. (28.) Bildhauer Joh. Götz in Berlin hat seinem dahier verstorbenen Vater ein von ihm hergestelltes Grabmonument errichtet. Dasselbe ist aus weißem Marmor und stellt einen Pilger dar, welcher am Ende seiner Wanderung ermüdet angelangt die Ruhe sucht und findet. - Zur Zeit sind an das Telefon 550 Abonnenten angeschlossen. Juni 1898 (18.) Das 25jährige Amtsjubiläum des Herrn Friedrich Ritter von Langhans als Bürgermeister der Stadt Fürth... (25.) Reichstagswahl: Martin Segitz, Sozialdemokrat mit 12.833 Stimmen gegen den Nationalliberalen Paul Bauriedel, welcher 9554 Stimmen erhielt, gewählt. Abgegeben wurden 22.507 Stimmen = 71 Prozent; davon ungültig 120. (30.) Volksheilstätte. Bekanntlich werden auch hierorts Vorberatungen wegen der Errichtung eines Sanatoriums gepflegt... [An der Tuberkolose sterben] ... in Deutschland jährlich 160.000 bis 180.000 Menschen und zwar meist im besten Alter... Juli 1898 (4.) Brauereibesitzer Hans Humbser übergibt der Stadt ein Kapital von 50.000 Mark für die Herstellung von Kinderspielplätzen. (16.) Beginn des mittelfränkischen Sängerfestes dahier; Empfang der ca. 400 Sänger. Der Lindenhain und angrenzende Wiesen dienen als Festplatz, woselbst von Bauunternehmer Stephan in Düsseldorf um den Preis von 23.000 Mark eine Festhalle errichtet wurde. - Begrüßung durch den Bürgermeister. (17.) Kolossaler Menschenzufluss. Hauptaufführung in der Festhalle. Abends 6 Uhr Festzug mit 148 Fahnen und 8 Musikkorps. (18.) Ausflug der Sänger auf die Alte Veste; abends Abschiedskommers. (21.) Das Bundesbanner des fränkischen Sängerbundes befindet sich nunmehr im Rathaus. Nächstes Sängerfest in Würzburg. (25.) Gestern und heute fanden noch Nachfeiern zum Sängerfest statt bei sehr starkem Verkehr. Der Bierumsatz während des gesamten Sängerfestes belief sich auf 970 Hektoliter. (31.) Das gestern erfolgte Ableben des Fürsten Bismarck wurde heute (Sonntag) durch Extrablätter bekannt gegeben. August 1898 (1.) Der Kassier der vereinigten Spiegelfabriken unterschlug 17.600 Mark. Er stellte sich selbst zur Haftnahme. (2.) Der Bürgerverein sandte einen Lorbeerkranz nach Friedrichsruh. (3.) Die staatlichen Gebäude werden heute und morgen anlässlich Bismarcks Tod mit Trauerflor beflaggt, bzw. auf Halbmast gesetzt. - Architekt Seeling aus Berlin, welcher in Theaterbaufragen als 39