Donnerstag, 23. Juni 1932 An allen Fürther Fußgängerübergängen der Straßenbahn wurden jetzt Warnschilder mit der Aufschrift "Obacht Straßenbahn" angebracht. In der "Kleingartensiedlung Ronhof" waren noch einige wenige Parzellen zu vergeben. Nur Erwerbslose oder Kurzarbeiter konnten sich bewerben. Kristall-Palast: "Der Schrecken der Garnison" mit Adele Sandrock und Felix Bressart. Lu-Li: "Der Hochtourist" mit Maria Solveg und Theo Schall. Alhambra: "Zapfenstreich am Rhein" mit Maria Solveg und Paul Westermeier. Weltspiegel: "Meine Cousine aus Warschau" mit Liane Haid und Fritz Schulz. Freitag, 24. Juni 1932 Am Donnerstag (Johanni) fand auf dem Fürther Friedhof die gewohnte Totenfeier statt. Dazu hielt Stadtpfarrer Fronmüller an der Leichenhalle und bei den Kriegsgräbern eine kurze Ansprache. Weiter wirkten ein Bläserchor, der Kirchenchor St. Michael und die Kurrendesänger des Fürther Waisenhauses mit. Völlig neu waren Sprechchöre der 8. Mädchenklasse vom Kirchenplatz. Die NZ berichtete von einem großen verwahrlosten Steinhaufen am östlichen Straßeneingang des Stadtteils Burgfarrnbach, der dort schon Jahrzehnte sein Dasein fristete. Während man von jedem Hauseigentümer verlangte, zum Wochenende für die Gehsteigreinigung zu sorgen, kümmerte sich die Stadt Fürth nicht um das verschandelte Straßenbild mit den uralten Steinen aus einem früheren Abbruch. Samstag, 25. Juni 1932 Der amtierende Fürther OB Dr. Wild äußerte sich zu dem neuen Unternehmen "Deutsche Tafelglas AG" mit Sitz in der Kleeblattstadt u.a. wie folgt: "Bei den leider eingetretenen industriellen und wirtschaftlichen Niedergangs-Verhältnissen unserer Stadt begrüßen wir die Neugründung auf das Wärmste, auch vom gemeindewirtschaftlichen Standpunkt aus und wünschen der neuen Deutschen Tafelglas AG eine gute Entwicklung und Aufwärtsbewegung. Um das Zustandekommen dieses neuen Konzerns in Fürth hat sich ein Sohn unserer Stadt, Herr Generaldirektor Seeling, der das neue Unternehmen selbst leitet, besonders verdient gemacht, weshalb wir seiner Person sowie dem Unternehmen auch hier im Gemeindeparlament Gruß und Dank entbieten wollen." Bei der Johannisfeier am Donnerstag auf dem Fürther Friedhof mussten die Arbeitersamariter in 17 Fällen tätig werden, darunter waren neun Ohnmachten. Montag, 27. Juni 1932 Der "Flugsportverein Fürth" konnte Dank der großen Begeisterung für den Segelflugsport am Sonntag durch seine Schulungsgruppe mit der neu überholten Schulmaschine "Fürth 1" (Typ "Zögling") bei ausgezeichnetem Flugwetter nahezu 60 Starts auf dem Hainberg ausführen. Aufgrund der Mitwirkung eines erfahrenen Flugzeugkonstrukteurs arbeitete man in eigener Werkstätte am Selbstbau einer zweiten Maschine. Die Mitglieder legten Wert auf die Tatsache, dass man mit dem erst vor Kurzem gegründeten "Fliegerklub Fürth" in keiner Weise identisch sei. In einer Anzeige in der NZ warb das Modehaus Fiedler für den Kauf eines "Mey-Kragens". Dieser war mit feinem Wäschestoff verarbeitet und von einem mit Wäschestärke bearbeiteten Krageneinsatz nicht zu unterscheiden. Der einsetzbare Kragen wurde weggeworfen, wenn er unsauber geworden war. 12 Stück kosteten 1,25 RM. Dienstag, 28. Juni 1932 Auch der "Festspiel-Ausflug" wurde zu einem großen Erfolg. 300 Mann stark, an der Spitze
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