Sicherheitsverhältnisse auf der Straße bestellt ist und wie weit wir nun in Deutschland gekommen sind." Im vollbesetzten Gesellenhospiz (Simonstraße) nahm Prälat Leicht Stellung zur gegenwärtigen politischen Lage. Er sagte u.a. wörtlich: "Nun haben wir den Terror im Lande und Terror ist weiter nichts anderes als der Vorläufer, die Vorbereitung der von gewisser Seite immer offener erstrebten Diktatur." Montag, 18. Juli 1932 Die NZ warb für einen am Donnerstag stattfindenden Tagesausflug in die Fränkische Schweiz. Um 8.30 Uhr sollte es in Fürth mit Intra-Bussen losgehen. Für 3,25 RM fuhr man bis abends 20 Uhr über Forchheim, Ebermannstadt, Streitberg, Gößweinstein durch das Püttlachtal, um dann nach einer Pause über Pottenstein, Gräfenberg und Heroldsberg wieder nach Fürth zurückzukehren. Seit mehr als 50 Jahren kümmerte sich der "Verschönerungsverein Fürth" um die Verbesserung des Stadtbildes. Gar manche Bänke, Brunnen und Bäume gingen auf dessen Initiative zurück. Doch jetzt machten leere Kassen jedes Projekt zur Unmöglichkeit. Hatten patriotische Fürther in früheren Zeiten den Verein gerne unterstützt, so kündigten in dieser Notzeit immer mehr Fürther ihre Mitgliedschaft. Man konnte meinen, der Verein sei eingeschlafen. Dienstag, 19. Juli 1932 Am Wochenende trat im Wirtsgarten der Gaststätte "Kronprinz" die Stimmungs-Kapelle "Geschwister Blendinger" auf. In Anzeigen bat man um regen Besuch. Das Wetter am Wochenende erlaubte durchwegs den Aufenthalt im Freien. In den Gartenkolonien, wo die Rosen in voller Blüte standen, herrschte reges Treiben. Am Fürther Hauptbahnhof dagegen war nicht viel los, die meisten Fürther blieben aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in den Sommerferien zuhause. Lu-Li: "Zu Befehl, Herr Unteroffizier!" mit Ida Wüst und Henry Bender. Alhambra: "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" mit Gretl Theimer und Willy Forst. Weltspiegel: "Kohlhiesels Töchter" mit Henny Porten und Fritz Kampers. Mittwoch, 20. Juli 1932 In der Traditionsgaststätte "Grüner Baum" entstand zum Gustav-Adolf-Jahr in dem unteren Vorraum der Tenne das neu geschaffene "Gustav-Adolf-Zimmer". Die beiden Bilder in diesem Gastraum zum 30-jährigen Krieg schuf der Fürther Kunstmaler Karl Hemmerlein. Die Grüner-Brauerei hatte auf Anregung von OB Dr. Wild den Auftrag zum Bau gegeben. Die ausführenden Firmen hatten alle ihren Sitz in Fürth. Das Ensemble des Nürnberg/ Fürther Stadttheaters trauerte um sein Mitglied Kammersänger Gruber. Er verstarb in München. In der letzten Spielzeit stand er wegen Krankheit nur noch selten auf der Bühne des Fürther Stadttheaters. Mit ihm verschwand ein intelligenter Schauspieler-Sänger von der Bühne. Er verstand es, seine Rollen darstellerisch bis zur letzten Nuance auszufeilen. Donnerstag, 21. Juli 1932 Einen herzlichen Empfang bereiteten die Vereinsangehörigen des TV Fürth 1860 am Mittwoch ihrem Ausnahmeturner Alfred Schwarzmann, der aus der Schweiz zurückkam. Frenetischer Beifall brandete auf, als Schwarzmann lorbeerbekränzt die Bühne der Turnhalle betrat. Von 750 Wettkämpfern hatten nur 59 einen Siegerkranz errungen. Schwarzmann nahm unter ihnen den 37. Platz ein. Von den Teilnehmern der Deutschlandriege stand er auf dem zweiten Platz. Der Geehrte dankte mit dem Gelöbnis, immer ein treuer Sohn seines Vereins und seiner Heimatstadt zu sein. Bei den "Hans-Lohnert-Spielen" am 8. Juli erhielten die rund 2600 teilnehmenden
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