Kampf dem Frostspanner: Seine Raupen bohrten sich im Frühjahr in die jungen Knospen der Bäume. Man empfahl das Anlegen eines Leimringes in einer Breite von etwa 15 cm am Baumstamm. Der mit Raupenleim bestrichene Ring sollte den Weg des Weibchens zur Eiablage in der Baumkrone blockieren. Im Januar war der Leimring wieder zu entfernen. Freitag, 14. Oktober 1932 Die meisten Fieranten hatten ihre Buden und Karussells auf dem Kirchweihgelände abgebaut. Auch die dicke Krinoline auf dem Obstmarkt war verschwunden und die Obstfrauen konnten wieder auf ihren Platz zurückkehren. Die Marktfrauen gehörten zu den Verlierern der Kirchweih, an ihrem Ausweichplatz verdienten sie nur wenig. Das Kino "Alhambra" in der Fichtenstraße in Fürth wies eine in der Region einzigartige Besonderheit auf. Während der Pause einer Filmvorführung öffneten sich auf der Längsseite stets die Türen und kühle Luft strömte in das Innere. Des Weiteren war der Blumengarten mit Hunderten von Glühbirnen beleuchtet, was etliche Kinobesucher animierte, in dem illuminierten Garten zu flanieren, ehe die nächste Filmrolle zur Vorführung rief. Stadttheater Fürth: "Die endlose Straße". Samstag, 15. Oktober 1932 Nach der Abrechnung der Einnahmen aus dem "Glückshafen" der Fürther Kirchweih gab es lange Gesichter. Man hatte vorsorglich schon nicht acht, sondern nur vier karitativ tätige Vereine zum Zug kommen lassen. Bei dem schleppenden Losverkauf blieb für Fürther Nothilfe, Sanitätskolonne, Johanniszweigverein und Jugendhort nicht viel übrig. Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Bereich Max- und Gebhardtstraße. Beim letzten Gesang erzielte das Waisenhaus eine Einnahme von 44 RM. Weltspiegel: "Madame hat Ausgang" mit Liane Haid und Hans Brausewetter. Alhambra: "Der Hexer" mit Maria Solvey und Fritz Rasp. Stadttheater Fürth: "Szenische Darstellung aus Goethes Faust". Montag, 17. Oktober 1932 Der "Haus- und Grundbesitzerverein Fürth" feierte am Samstag sein 40-jähriges Bestehen im Saal des Park-Hotels. Wie in seiner Festrede der Vorsitzende ausführte, erhöhe der Staat die Steuern, ohne zu fragen, ob der Hausbesitz sie tragen könne. Ebenso machten es die Gemeinden mit ihren Gebühren und Umlagen. Mit Mietsteigerungen gelinge es kaum, dies auszugleichen. Bei den meisten Hausbesitzern komme es daher zu Reparatur- und Renovierungsstau. Hausbesitzer mit großen Wohnungen meldeten teilweise Leerstand. Der Hausbesitz erweise sich derzeit als ein Trümmerfeld ohne Perspektive. Die SpVgg kam bei ihrem Auswärtsspiel beim FV Würzburg zu einem 4:3- Erfolg. Tore für Fürth durch Wolf (2), Frank und Hecht. Dienstag, 18. Oktober 1932 Das angesehene Geschäft "Strunz, Inhaber Heinrich Baer" in der Schwabacher Straße 15 in Fürth feierte sein 50-jähriges Jubiläum. Man verkaufte und reparierte dort PfaffNähmaschinen. 1882 führte der damalige Eigentümer Strunz die Pfaff-Nähmaschinen in Fürth ein. 1922 hatte das Nürnberger Pfaff-Nähmaschinenhaus Baer das Fürther Geschäft übernommen und zum Wohle der Fürther Hausfrauen weiterbetrieben. In der Weinhandlung und Weinstube "Zum Duckla" in der Fürther Mühlstraße 2 wurden nicht nur Weine kredenzt, sondern auch der bei den Fürthern so beliebte süffige süße Traubenmost. In dem heimeligen Lokal lag einstmals ein jüdisches Ritualbad, genannt "Ducke", daher der Name der Gaststätte. Weltspiegel: "Der verjüngte Adolar" mit Adele Sandrock und Hans Moser. Stadttheater Fürth: "Schach der Eva".
Seite:Kuntermann 1932.pdf/60
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