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Mittwoch, 2. November 1932 Das "Schuhhaus Hagler" in der Schwabacher Straße 26 in Fürth präsentierte sich nach aufwändiger Renovierung als Spezialist für alle Schuhleiden. Neu in Fürth: In einer speziellen orthopädischen Abteilung ließen sich die neuen Schuhe von einem "Pedoskop" (= Röntgenapparat) bezüglich der richtigen Passform durchleuchten. Dabei konnte man sämtliche Fußknochen im Röntgenbild bewegen und durch ein Guckloch in Kopfhöhe betrachten. Die Apparate, die auch in der Nachkriegszeit lange noch in Betrieb waren, wurden in den 50er Jahren aus Gründen des Strahlenschutzes verboten. Donnerstag, 3. November 1932 Auf dem Flug von Fürth nach Frankfurt verunglückte am Mittwoch gegen 12.50 Uhr das Flugzeug D 724 Typ Junkers F 13 in der Nähe von Rohrbrunn im Spessart. Dabei kamen alle fünf Insassen ums Leben, darunter der Flugzeugführer sowie der Funkmaschinist. Zur Zeit des Unglücks herrschte schlechte Sicht. Pilot und Funkmaschinist galten als erfahrenes und eingespieltes Team. Die Strecke hatte man bereits im letzten Winter regelmäßig beflogen. Die Unglücksstelle lag so abgelegen in einem dichten Tannenwald, dass amtliche Nachrichten erst gegen 15 Uhr eingingen. Erst danach wurden Rettungstrupps losgeschickt, die in der Dämmerung am Absturzort eintrafen. Am letzten Montag versammelten sich um 17 Uhr zahlreiche Mitglieder sowie der Turnrat des MTV auf dem Sportplatz an der Feldstraße vor dem Rohbau der neuen Turnhalle, um an dem Richtfest teilzunehmen. Trotz regnerischen Wetters freute man sich auf das Ereignis. Nach dem Richtspruch des Zimmermanns ertönte laut ein dreifaches Hoch. Für die Bauarbeiter und die Vereinsmitglieder gab es anschließend im Restaurant "Prinz" ein Abendessen sowie Freibier. Am Tag der Reichstagswahl (Sonntag, 6.11.32) entfiel der Sonntagschulunterricht in den Fortbildungsschulen und Berufsschulen, sofern die Unterrichtsräume für die Durchführung der Wahl benötigt wurden und keine Ersatzräume zur Verfügung gestellt werden konnten. Freitag, 4. November 1932 Am Mittwochabend fand im Fürther Geismannsaal eine Wahlversammlung der "Deutschnationalen Volkspartei" unter dem Motto "Wir von der Reaktion" statt. Vor vollbesetztem Saal referierte Oberst von Xylander, damals einer der populärsten Redner zwischen Berlin und München. Als der Redner die Qualitäten Hitlers anzweifelte, gingen seine Worte in ununterbrochenen Heil-Rufen unter. Als man daraufhin die Stahlhelmkapelle spielen ließ, sangen die Nazis konkurrierend das Horst-Wessel-Lied. Nach etwa 15 Minuten der Störung verließen die nationalsozialistischen Störer den Saal. Wirt Michl Most atmete auf, dass es zu keiner Saalschlacht gekommen war. Samstag, 5. November 1932 In einer Wahlversammlung am Freitag im völlig überfüllten Fürther Geismannsaal sprach Abgeordneter und Stadtrat Franz Jakob von den Nationalsozialisten zu den Fürthern. Jakob: "Im Machtkampf zwischen Papen und Hitler stütze sich Papen nur auf Polizei und Bajonette, während Hitler sich von der Opferfreudigkeit seiner Millionen von Wählern tragen lasse." Am letzten Wochenende fand in Coburg die Hochzeit des schwedischen Prinzen Gustav Adolf und der Prinzessin Sybilla von Coburg statt. Zwei Fürthern gelang es, als Ritter verkleidet, mit einem Korb von 15 Flaschen Heilwasser der Gustav-Adolf-Quelle tatsächlich bis zur Hochzeitsgesellschaft bei Tisch vorzudringen, um dann das Geschenk zu übergeben. Niemand hatte sie aufgehalten. Sie wurden anschließend gut bewirtet. Montag, 7. November 1932 Wieviel größere Wahlversammlungen gab es in Fürth? Die Polizei teilte dazu mit: