lange an den geschmückten Tischen im Freien, aber auch im Saal. Die Nürnberg-Fürther Schiedsrichtervereinigung feierte mit einer schlichten Feier ihr 15jähriges Bestehen in Nürnberg. An Ehrungen bestand kein Mangel. Weltspiegel: „Freitagabend um 8“ mit Marie Dreßler und John Barrymore. Zentral-Lichtspiele: „Das Ende von Marabu“ mit Charles Bickford und Rose Hobert. Mittwoch, 18. Juli 1934 Das Büro des Fürther Stadttheaters wies über die Presse auf die Besonderheit der neuen „Platzmiete J“ hin. Hier sah man an Samstagen nur Erstaufführungen. Ein geringer Preisaufschlag sollte dem Besucher der Nervenkitzel einer Premiere wert sein. Mit der neuen „Platzmiete J“ wollte man die verbilligten Nachmittagsvorstellungen für Jugendliche an Sonntagen gegenfinanzieren. Mit den Aufführungen der neuen Theatersaison wollte man pünktlich am 1. September beginnen. Über die Presse wurde den Fürther Hausfrauen die Sparsamkeit neuer Gasherde nahegebracht. Im Gegensatz zu den vielfach in Haushalten stehenden Kohleherden ließ sich der Brennstoff Gas exakt zu- und abschalten. Ein Mittagessen mit vier Speisen benötigte ¼ cbm Gas, was damals 5 Pfennige kostete. Zwei große Napfkuchen im Gasbackofen kosteten nur 10 Pfennige Brennstoff. Donnerstag, 19. Juli 1934 Der Fürther Rentner Erhard Stoll aus der Nürnberger Straße 39 feierte in erstaunlicher Rüstigkeit seinen 84. Geburtstag. Er war der letzte der auf dem Fürther Rathausturm seinerzeit eingesetzten „Feuerwächter“. Stoll hatte im Schichtdienst (je 12 Stunden) nach Bränden Ausschau zu halten und musste per Hornsignal Feuerwehr und Bevölkerung davon in Kenntnis setzen. Er war auf dem Rathausturm der letzte Feuerwächter bis 1898. Bis zu seinem Ruhestand wurde er an anderer Stelle bei der Stadt Fürth eingesetzt. Der Fürther Ehrenbürger und Staatsrat Albert Forster aus Danzig verbrachte zusammen mit seiner Ehefrau einen Tag in seiner Heimatstadt Fürth. Er wurde von OB Jakob empfangen und zeigte sich nach einem Rundgang überrascht von den Fortschritten der Stadt seit der Machtübernahme. Freitag, 20. Juli 1934 Die bevorstehenden „Deutschen Kampfspiele 1934“ in Nürnberg führten zu Änderungen im Straßenbahnverkehr. So verkehrte die Linie 21 auch an Werktagen in den Nachtstunden bis Betriebsschluss nach Fürth. Freie Bahn dem berühmt-berüchtigten Fürther Humor: Unter der Leitung von Rechtsrat Dr. Kempfler gründete sich im Kulturverein (Logenhaus) an der Dambacher Straße die “Große Fürther Karnevalsgesellschaft“. Der neue Verein wollte sich nicht als Konkurrent bisheriger Karnevalsgesellschaften erweisen, sondern im Wesentlichen als Rückgrat für öffentliche Faschingsumzüge und Stellung eines Faschingsprinzen. Erster Präsident wurde der Kaufmann Bernhard Hofmann, der letzte Fürther Faschingsprinz. Die Mitgliedsbeiträge wurden auf 1,-- RM monatlich festgelegt. Samstag, 21. Juli 1934 Der Fürther Stadtrat genehmigte in seiner Sitzung vom Donnerstag 20 eingereichte Baugesuche, darunter u.a. auch den geplanten Umbau der Fabrik Wiederer & Co in der Leyher Straße. Dort sollten aus der bisherigen Spiegelfabrik und Glasschleiferei 42 neue Wohnungen entstehen, die in Fürth dringend benötigt wurden. Mit Musik und Fahnen voraus zogen am Freitagabend die Fürther Turner durch die Straßen Fürths, um später an der machtvollen Kundgebung der Bundesbannerübergabe auf dem Adolf-Hitler-Platz (Hauptmarkt) in Nürnberg teilzunehmen. Dort schoben sich nach Einbruch der Dunkelheit sechs Säulen von Fackelträgern unter Tausende von angetretenen Sportlern
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