Der Fürther „Waldmannsweiher“ konnte in diesen Tagen auf das 150-jährige Bestehen zurückblicken. In den ersten Januartagen des Jahres 1784 überschwemmte ein riesiges Hochwasser den Fürther Wiesengrund. Nach dem Versickern im Boden blieb jedoch das Wasser in der Talsenke des Gebietes mit den Erlenbäumen bis zum heutigen Tage stehen. Freitag, 5. Januar 1934 Fürths OB Jakob gab einen Jahresbericht zum abgelaufenen Jahr 1933 ab. So wurden z.B. Instandsetzungsarbeiten an den Auskleideräumen des Freibades vorgenommen, 44 Notwohnungen für Obdachlose errichtet, Darlehen an Hauseigentümer für Renovierungen vergeben und das Stadttheater unter Lösung der Theatergemeinschaft mit Nürnberg selbständig geführt. Für den kommenden Sonntag war in Fürth ein „Lokalmissionsfest“ vorgesehen. Dabei sollten Missionare aus Neuendettelsau von den Kanzeln der evangelischen Kirchen sprechen. Alhambra: „Die vom Niederrhein“ mit Erna Morena und Albert Lieven. Lu-Li: „Mutter und Kind“ mit Peter Voss und Henny Porten. Samstag, 6. Januar 1934 Kaum hatte das neue Jahr begonnen, fand bis zum 15. Januar die Sammlung für das Winterhilfswerk unter dem Motto „Für Kochtopf und Ofen“ statt. Dabei zogen Beauftragte der NS-Volkswohlfahrt mit vorgedruckten Listen und Ausweisen zu den Fürther Familien und baten um eine Barspende. In Anzeigen in der NZ kündigte man eine „Walfisch- und Meerestier-Ausstellung“ von 9. bis 14. Januar am Fürther Ludwigsbahnhof an. Montag, 8. Januar 1934 Das Gelände der Fürther „Hard“ war in früheren Zeiten ein Waldgebiet, worauf die NZ in einem Artikel hinwies. Bewohner Fürths bedienten sich Jahr für Jahr des Holzes. Spätestens 1725 war jedoch alles kahlgeschlagen. Der anschließende Ackerbau musste schließlich den ersten Häuserbauten weichen. Waren es zunächst Einzelgebäude und Holzbaracken, so entstanden nach dem ersten Weltkrieg mittels eines Förderprogrammes Siedlungshäuser auf der Hard. Ein neues Stadtviertel entstand. 1933 wurden am städtischen Fürther Krankenhaus 2897 Kranke an 65.211 Aufenthaltstagen verpflegt. Der durchschnittliche Krankenstand pro Tag betrug 178, die durchschnittliche Aufenthaltszeit der Patienten 22,5 Tage. Dabei wurden 702 Operationen ausgeführt. Stadttheater Fürth: „Der namenlose Schwank“, Komödie von Müller. Dienstag, 9. Januar 1934 Die Absolventenvereinigung „Alemannia Fürth“ beging am Wochenende das Fest ihres 25jährigen Bestehens. Deshalb wurde am Samstag im Parkhotel ein großer Festkommers abgehalten. Dazu konnte man Gäste aus nah und fern begrüßen. Die Festrede hielt Fritz Störzenbach. Man gelobte dem Reich und seinem Führer unverbrüchliche Treue, gedachte der 26 im Weltkrieg gefallenen Alemannen, ehrte Gründungsmitglieder und sang Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Ein Festball am Sonntag beendete das Jubelfest. Nach der Selbständigkeit des Fürther Stadttheaters machte es sich OB Jakob zur Chefsache, einen Faschingszug auf die Beine zu stellen. Dazu lud er 70 Vertreter von Vereinen, Innungen und sonstigen Fürther Organisationen zu einer Besprechung in den Saal der Gaststätte „Grüner Baum“ ein. Mittwoch, 10. Januar 1934 Der neue in den Stadtrat berufene Rechtsrat Dr. Kempfler hatte als Justiziar der Stadt Fürth insbesondere juristische Gutachten für die technischen Referate der Stadt zu erstellen und
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