Den Montagabend verbrachte Gauleiter Forster bei 250 „alten Kämpfern“ im „Schwarzen Kreuz“. Der berstend volle Saal prangte im Festschmuck, als Forster nach einer Einführungsrede durch OB Jakob das Wort ergriff. Er berichtete von den Anfängen der NSDAP in Fürth und sprach über seine persönlichen Erinnerungen aus dieser Zeit. Am Ende erscholl nach dem Absingen des Horst-Wessel-Liedes anhaltender Beifall, als OB Jakob mitteilte, dass man jetzt noch ein Grußtelegramm an Frankenführer Streicher abschicken werde. In Anbetracht der Ehrenbürgerschaft des Gauleiters Albert Forster beschloss der Fürther Stadtrat, verschiedene Straßen der Hard-Siedlung mit neuen Namen nach Städten aus dem Gebiet Danzigs zu benennen, so z.B. Zoppoter Straße oder Tilsiter Straße. Kristall-Palast: „G'schichten aus dem Wienerwald“ mit Leo Slezak und Magda Schneider. Lu-Li: „Abenteuer eines jungen Herrn in Polen“ mit Gustav Fröhlich und Olga Tschechowa. Donnerstag, 1. November 1934 Die „Möbelfabrik Schmerler“ in der Adolf-Hitler-Straße 12 (heute Königswarterstraße) feierte ihr 40-jähriges Firmenjubiläum. Inhaber der Firma war der aus Berchtesgaden stammende Otto Krenn. 1934 beschäftigte Krenn 105 Mitarbeiter und nahm jetzt ein Ausstellungslager am Ludwigsbahnhof (heute Fürther Freiheit) in Betrieb. In der Sitzung des Fürther Stadtrates verlas OB Jakob mehrere Dankschreiben anlässlich der Unterbringung von Teilnehmern in Fürth während der Zeit der Reichsparteitage. Ferner stimmte der Stadtrat einer Vorschrift zu, wonach Hausnummernschilder von Neubauten zukünftig beleuchtet sein mussten. (Ausnahmen gab es für Kleinwohnungen.) Die Ärzteschaft hatte diesen Wunsch geäußert. Freitag, 2. November 1934 Die NZ erinnerte in einem Beitrag an das nun aussterbende Gewerbe der Fürther Goldschläger. Einstmals waren in der Kleeblattstadt etwa 5000 Personen in dieser Branche beschäftigt. Die Belegschaft eines Betriebes bestand aus den Goldschlägern, den Einlegerinnen und Beschneiderinnen. 1934 arbeiteten noch etwa 50 Personen in diesem Gewerbe. Bei der Suche nach einer Heimstatt für die Fürther Hitlerjugend unterstützte Reichsjugendführer Baldur von Schirach deren Anliegen, indem er der Fürther HJ handschriftlich in einem Brief mitteilte: „Das Heim ist die Zelle der Kameradschaft! Wer uns Heime schafft, hilft mit am Bau der Deutschen Volksgemeinschaft! Baldur von Schirach.“ Lu-Li: „Maskerade“ mit Paula Wessely und Willy Forst. Alhambra: „Der Meisterboxer in Nöten“ mit Ferdl Weiß und Käthe Haack. Samstag, 3. November 1934 In der Presse warb man wieder um Verständnis für die unangenehmen Rauch- und Geruchsbelästigungen, verursacht durch „Queckenfeuer“ im Herbst. Die Kleingärtner – insbesondere in den Kolonien am Espan und in der Südstadt – hatten in dieser Jahreszeit Unkraut, Blätter, überschüssige kleine Wurzeln und Triebe gesammelt und zu Haufen aufgeschichtet, die nun angezündet wurden. Zum 400-jährigen Jubiläum der Bibelübersetzung durch Martin Luther veranstaltete die Oberrealschule Fürth eine spezielle Feier in ihrer Turnhalle. OStR Wachter hielt den Festvortrag über das Entstehen der Lutherbibel. Der Knabenchor der Schule umrahmte die Ausführungen. Stadttheater Fürth: „Der Troubadour“, Oper von Verdi. Montag, 5. November 1934 An Allerheiligen bzw. Allerseelen gedachten Katholiken und Protestanten auf dem Fürther
Seite:Kuntermann 1934.pdf/68
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