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Machtergreifung (30. Januar), Rückgliederung des Saarlandes (1. März), Führers Geburtstag (20. April), Tag der deutschen Arbeit (1. Mai), Tag der Franken auf dem Hesselberg (23. Juni), Reichsparteitage in Nürnberg (9. - 16. September), Einmarsch der 21er (7. November) sowie am Helden-Gedenktag (9. November). Plaketten bzw. Abzeichen waren 1935 im Fürther Stadtgebiet käuflich erhältlich zu den Anlässen Winterhilfswerk-Kornblume (ab Januar), Saar-Abstimmung (ab 6. Januar), Fürther Faschingsclown (ab 11. Februar), Winterhilfswerk-Edelweiß (23.-31. März), Tag der deutschen Arbeit (Tage vor dem 1. Mai), Muttertag (Tage vor dem 12. Mai), Frankentag auf dem Hesselberg (Tage vor dem 23. Juni), Parteitag der Freiheit (Tage vor 9.-16. September) und Erntedank Bückeberg (Tage vor dem 6. Oktober). Gauleiter Streicher und Fürths OB Jakob befassten sich mit der Wiederbelebung des ehemaligen Fürther Kurbades. Probebohrungen ließen Optimismus aufkeimen. Zum Feiertag am 1. Mai wurden im Rathaus erstmals eine „Maikönigin“ und ein „Maigraf“ standesamtlich getraut. Am 18. November kam es ab 20 Uhr zur ersten öffentlichen „Verdunklungsübung“. Dabei fuhren die Straßenbahnen mit Oben-Abschirmungen der Scheinwerfer, Autos mit schmalen Lichtschlitzen. Die Randsteine waren im Kurvenbereich weiß gestrichen. Die Bevölkerung hatte alle Fenster mit entsprechenden schwarzen Rollos zu verdunkeln. Fürth war bis 21.30 Uhr wie vom Erdboden verschwunden. Fürth 1935 Mittwoch, 2. Januar 1935 Die meisten Silvesterfeiern in Fürth spielten sich im familiären Rahmen ab. Lediglich in den Räumen des Kulturvereins (vorher Logenhaus) wurde mit Tanz groß gefeiert. Die NZ sprach von über tausend Festgästen! Im Fürther Stadttheater wurde die Operette „Die Fledermaus“ gespielt. Vorher besuchten viele Fürther die Jahresschlussgottesdienste der Kirchen. Um Mitternacht fiel das Feuerwerk schwächer aus als in den Vorjahren. „Bescheidenheit“ lag im Trend. Am Neujahrstag selbst besuchte man häufig die Verwandtschaft und überbrachte Glückwünsche zum neuen Jahr. Seit dem 16. Oktober 1934 gab es in Fürth eine „Bürgersteuer“. Die Steuer war gestaffelt nach dem steuerpflichtigen Einkommen. In Fürth galt ein Hundertsatz von 700%. Wer z.B. im Vorjahr über 8000 RM verdiente, musste nun neben der allgemeinen Steuer an das Finanzamt 84 RM Bürgersteuer ausschließlich an die Stadt Fürth bezahlen. Donnerstag, 3. Januar 1935 Nachdem die letzten Bewohner des Hauses am Königsplatz 7 in Fürth ausgezogen waren, konnte der Fürther „Haus- und Grundbesitzerverein“ sein 1934 käuflich erworbenes Anwesen in Besitz nehmen. Auf dem Programm standen Abriss und Neubau. Zu Ehren des am Jahresende in den Ruhestand gegangenen 70-jährigen Pfarrers Paul Fronmüller schuf der Fürther Künstler Mannert eine Plakette mit seinem Konterfei. In einem Freundschaftsspiel gewann eine Nürnberg-Fürther Fußball-Städtemannschaft gegen den Gau Bayern mit 4:2. Dabei erzielte der Fürther Urbel Kraus ein Tor. Stadttheater Fürth: „Spiel nicht mit der Liebe“, Komödie von Harring. Freitag, 4. Januar 1935 Der Ausbau des Fürther Friedhofes an der Erlanger Straße wurde fortgesetzt. Vor der alten Leichenhalle entstanden neue Rasenwege, die von Silberpappeln eingerahmt wurden. In dem neu angelegten Friedhofsteil durften z.B. Grabdenkmäler nur bis zu einer bestimmten Höhe errichtet werden. Auch für die Farben der zu verwendenden Grabsteine gab es jetzt bürokratische Vorschriften. Der Kurrendegesang der Fürther Waisenkinder am Samstag, 5. Januar, sollte im Bereich Johannis-, Lessing- und Ludwigstraße erfolgen. Bei der letzten Aktion in der Wasser-,