Sandreuther zuständig. Das diesjährige Plakat hatte der Kunstmaler Heinrich Kuchenreuther entworfen. Alhambra: „Schatten der Unterwelt“ mit Harry Piel und Carl Balhaus. Stadttheater Fürth: „Eine Nacht in Venedig“, Operette von Strauß. Montag, 9. September 1935 Einen prächtigen Verlauf nahm am Sonntag das zweite Bannsportfest der HJ auf dem HansLohnert-Spielplatz in der Fürther Südstadt. Dem Einmarsch der Jungen folgte ein Sprechchor, dann wurde in feierlicher Weise die HJ-Fahne am Mast aufgezogen. Am Vormittag fanden Mannschaftswettkämpfe statt. Die besten Teams kamen aus Langenzenn. Nachmittags gab es Hindernisstaffeln (mit Hürden und Leitern), Pendelstaffeln, Tauziehen sowie Laufwettbewerbe über 100 m und 3000 m. Eine stattliche Zuschauerzahl sowie OB Jakob und einige Fürther Stadträte verfolgten die Wettbewerbe. Das erste Verbandsspiel der Gauliga gewann die SpVgg beim FC Schweinfurt 05 mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Worst. Dienstag, 10. September 1935 1500 Hitlerjungen schworen auf dem Humbserspielplatz bei lodernder Flamme dem Führer Adolf Hitler die Treue. Am nächsten Tag erschien Reichsjugendführer Baldur von Schirach in Begleitung von OB Jakob und BM Dr. Kempfler.und ehrte die angetretene HJ mit den Worten „Ich bin stolz auf Euch!“ Auf dem langen Sternmarsch nach Nürnberg wurden von jedem Angehörigen der HJ täglich 22 km zurückgelegt. Mittags ging es dann mit klingendem Spiel nach Nürnberg zum Lager bei Langwasser. Während der Dauer der Reichsparteitage 1935 wurde in Fürth die Karolinenstraße zwischen Karl- und Schwabacher Straße für den Verkehr mit Fahrzeugen aller Art zu bestimmten Uhrzeiten gesperrt. Mittwoch, 11. September 1935 Die NZ erinnerte in einem Artikel zum 25-jährigen Jubiläum an den 11. September 1910, als der neue Sportplatz der SpVgg am Ronhofer Weg eingeweiht wurde. Das Eröffnungsspiel gegen den damaligen Deutschen Meister Karlsruher SC endete 2:2 unentschieden. Am 14. Februar 1910 hatte die Hauptversammlung des Vereins den Kauf des Grundstückes in Ronhof (Preis 30.000 Mark) beschlossen. Der Ausbau zum Sportplatz ging rasch voran. Äcker mussten zu Stehtribünen umgewandelt werden. 1913 wurde die Tribüne erweitert und Brausebäder sowie Umkleideräume eingebaut. Danach folgten das Anlegen einer Aschenbahn sowie der Ausbau des B-Platzes. Die Händler an den Ständen am Obstmarkt waren trotz des zeitweisen Dauerregens mit ihren Umsätzen zufrieden. Der Wetterumschwung sorgte für ein vermehrtes Angebot. Junger Spinat und Sauerkraut hatten auf dem Markt Einzug gehalten. Auch die letzten Beerenfrüchte fanden viel Anklang, aber auch die ersten Steinpilze. Donnerstag, 12. September 1935 Ministerpräsident und Fürther Ehrenbürger Hermann Göring, der in seiner Jugend einige Zeit am Humanistischen Gymnasium in Fürth verbracht hatte, weilte am Mittwochnachmittag mit seiner Gattin auf der Alten Veste, um ihr den historischen Ort aus dem 30-jährigen Krieg zu zeigen. Als anwesende Gäste die prominenten Besucher erkannten, bereiteten sie ihnen stürmische Ovationen. Die Fürther Geschäfte hatten sich zu den Reichsparteitagen besonders herausgeputzt. Man versprach sich deutlich höhere Umsätze als sonst. 30.000 politische Leiter und 7000 Ruhrkumpels sollten möglichst viel in der Kleeblattstadt einkaufen. In den Schulen verwendetet man für die Übernachtungen erstmals dreistöckige Metallbettstellen. Alhambra: „Um eine Fürstenkrone“ mit Pola Negri.
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