(Helmstr. 3), Hofmann (Alexanderstr. 18), Götz (Schwabacher Str. 41/43), Held (Nürnberger Str. 107), Kunz & Hofmann (Schwabacher Str. 81), Neugebauer (Mohrenstr. 13), Popp (Würzburger Str. 543), Schlee (Hirschenstr. 23), Weidmann (Würzburger Str. 493), Scheidig (Lessingstr. 1), Winter (Schwabacher Str. 45) und Ziegler (Kreuzstr. 5). Stadttheater Fürth: „Die Venus vom Lido“, Operette von Langfritz (Welturaufführung). Montag, 18. November 1935 Das Winterhilfswerk sammelte in Fürth wieder Kleider und Hausrat ein. Nach einem Plan durchfuhren an mehreren Tagen ab 9 Uhr morgens Pferdegespanne die Straßen Fürths. Ein Hornist der Reichswehr kündigte die Ankunft des Wagens an, der durch Plakate kenntlich gemacht war. Dann konnten die Anwohner die Spenden übergeben. Die Sammler trugen WHW-Ausweise bei sich. Die Spenden wurden sofort quittiert. Im Brandfall konnte man mit der Telefonnummer 70471 die Fürther Feuerwehr rufen. Die Feuerwehrzentrale am Helmplatz war Tag und Nacht betriebsbereit. Unterstützt wurde sie von der Freiwilligen Feuerwehr Fürth. Durch Kurbeldrehungen in der Feuerwehrzentrale konnten 105 freiwillige Feuerwehrleute direkt in ihren Wohnungen alarmiert werden. Die SpVgg kam bei ihrem Heimspiel im Ronhof zu einem 1:1-Unentschieden gegen den ASN Nürnberg. Das Tor für Fürth erzielte Leupold II. Damit stand die SpVgg nach sechs Spielen der Gauliga Bayern auf Platz drei der Tabelle. Dienstag, 19. November 1935 Die schon seit Längerem geplante erste Luftschutz-Verdunklungsübung fand am Montagabend ab 20 Uhr statt. Die Randsteine der Gehwege waren alle mit weißer Farbe bestrichen, damit die Autos bei abgeblendeten Lichtern die Kurven erkennen konnten. Durch Verdunklungsrollos verschwand in den Häusern ein Licht nach dem andern. Die Straßenbahnen fuhren mit Obenabschirmungen, die Autos mit Lichtschlitzen. Die normale Straßenbeleuchtung war zunächst zum Teil ausgeschaltet. Vertreter der NSDAP, SS und SA verfolgten vom Rathausturm aus die Verdunkelung. Selbst ein angezündetes Streichholz war vom Rathausturm zu erkennen. Gegen 21 Uhr setzte auch der letzte Rest der Straßenbeleuchtung aus. Fürth war zehn Minuten vor der Nachbarstadt Nürnberg wie vom Erdboden verschwunden. Um 21.30 Uhr setzte schlagartig die komplette Beleuchtung in der Stadt wieder ein und alle Verdunklungsrollos wurden wieder hochgezogen. Donnerstag, 21. November 1935 Der Kommandoführer des Bannes B 24 (Fürth-Erlangen) wies darauf hin, dass zum Tragen der Uniform stets der HJ-Ausweis mitzuführen sei. Der Bann-Streifendienst wurde angewiesen, scharfe Kontrollen durchzuführen. Weiterhin wurde über die Presse aufgeführt, dass nur noch zuverlässige und diensteifrige HJ-Angehörige in die Partei oder zur SA überwiesen werden. Eine strenge Personenauswahl war zu treffen. Am Montag feierte man Richtfest bei der Kleinhaussiedlung auf der Hard. OB Jakob betonte in seiner kurzen Rede, dass es zu den wichtigsten Aufgaben der nationalsozialistischen Regierung gehöre, die Wohnungsnot zu bekämpfen. Anschließend erstattete Oberbaurat Herrenberger einen Baubericht über das Siedlungsobjekt. Freitag, 22. November 1935 Der Ortsverband Fürth der NS-Kulturgemeinde hatte im vollbesetzten Saal des Kulturvereins an der Dambacher Straße ein dankbares Publikum. Im Mittelpunkt stand die Huldigung an den Dichter und Schriftsteller Wilhelm Raabe. Für die Nazis war Raabe ein Dichter von Gottes Gnaden. Seine wundervollen Gemütsschilderungen waren ein Ausdruck des deutschen Wesens. Aus Raabes Werken strahlte die deutsche Seele. Vorlesungen aus den Werken des Dichters gaben ein Abbild des variantenreichen Sprachvermögens. Ein riesiger Flussbagger entschlammte aktuell die Regnitz in Höhe des Fürther Friedhofs.
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