Samstag, 28. Dezember 1935 HJ, Jungvolk, BdM und Jungmädel erhielten ihren Standortbefehl, am 28. Dezember vor dem Haus der Jugend in der Fürther Marienstraße um 19.30 Uhr anzutreten (Zugspitze Richtung Schwabacher Straße). Von dort aus wollte man zum Platz zwischen Schwabacher und Flößaustraße marschieren, um dort das Fest der Wintersonnenwende zu feiern. Echte Weihnachtsmusik gab es am zweiten Weihnachtsfeiertag bei der Fürther NSKulturgemeinde zu hören. Unterstützend griff bei dieser Veranstaltung auch der damalige Männergesangverein Aurora ein. Die SpVgg verlor im schneebedeckten Ronhof vor 3000 Zuschauern am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Freundschaftsspiel gegen den Hamburger SV mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Förster. Montag, 30. Dezember 1935 Wie musste man sich den Ablauf eines Festes zur Wintersonnenwende vorstellen? Die Jugend marschierte zunächst mit Fackeln in die Südstadt. Auf dem Platz zwischen Flößauund Schwabacher Straße erhob sich nach dem Absingen eines „Sonnenliedes“ ein Sprechchor. Ein Bannführer sprach von der Sehnsucht nach dem Licht und man gedachte bei gesenkten Fahnen den Toten des Weltkrieges. Nach dem Lied vom „guten Kameraden“ wurde ein Feuerrad entzündet und zu einem Holzstoß gerollt, der damit entflammt wurde. Dann hielt ein Mitglied der HJ eine „Feuerrede („... die Flamme möge alles Schlechte und Faule verbrennen und siegreich scheinen über Deutschland“). Letztmals rief ein Sprechchor, dann gab der Bannführer verschiedene Anerkennungen bekannt. Schließlich marschierte man in geordneten Reihen wieder in die Stadt zurück. Dienstag, 31. Dezember 1935 Die Gepflogenheit, verschiedene Weihnachtsgeschenke, die nicht nach Wunsch des Bescherten ausgefallen waren, in praktischere oder bessere Artikel umzutauschen, machte sich auch in diesem Jahr bemerkbar. So nahmen auffallend viele weibliche Kunden in den letzten Tagen diese Möglichkeit in den Fürther Ladengeschäften wahr. Die Schriftleitung der NZ lobte einen Wettbewerb für die Jugend aus. Dabei musste Kinder oder Jugendliche über etwas, was mit dem WHW in Verbindung stand (z.B. Kleidersammlung), schreiben, dichten, zeichnen oder fotografieren. Bis 15. Januar waren die Arbeiten einzusenden. Als erster Preis winkten 30 RM.
Seite:Kuntermann 1935.pdf/75
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