Der Kurrendegesang der Fürther Waisenkinder fand an diesem Samstag um 15 Uhr im Bereich Flößau-, Glückstraße und um die Heinrichskirche herum statt. Der letzte Kurrendegesang in der Flößau-, Sedan- und Kornstraße hatte 27 RM erbracht. Alhambra: „Karneval und Liebe“ mit Lien Dyers und Hermann Thimig. Lu-Li: „Peer Gynt“ mit Hans Albers und Marieluise Claudius. Stadttheater Fürth: „Wenn Liebe befiehlt“, Singspiel von Snaga. Montag, 4. Februar 1935 Singchor und Ballett des Fürther Stadttheaters hatten am Freitagabend zu einem „Großen Faschings-Rummel“ in den Geismannsaal eingeladen. Der reichlich dekorierte Saal konnte die Erschienenen kaum fassen. Die NZ setzte den festlichen Ball an die erste Stelle aller bisherigen Fürther Faschingsveranstaltungen im Jahr 1935. Am Samstagabend wurde mit einem feierlichen Akt die Fürther „Jungbannfahne“ in Empfang genommen. Sie war Tage zuvor auf dem Ordensritterschloss Marienburg mit der Blutfahne geweiht worden. Die Fahne wurde dem Jungbann B I/24 übergeben. OB Jakob sprach am Dreikönigsplatz an die Jugend gerichtet vom „Kampf des Lebens“ und „Treue bis in den Tod“. Originalton: „Dieser Forderung müsse sich die Jugend stets bewusst bleiben; denn nichts herrlicheres gibt es, als für seine Fahne zu sterben.“ Anschließend marschierten Jungen und Mädchen an der zahlreich erschienenen Bevölkerung vorbei. Wegen Unbespielbarkeit der Plätze durch Schnee und Eis wurden alle Gauligaspiele an diesem Wochenende abgesagt. Dienstag, 5. Februar 1935 Das Motorrad- und Fahrradgeschäft B. Pillenstein zog von der Mohrenstraße 4 in die Hindenburgstraße 13 (heute Rudolf-Breitscheid-Straße) um. Das Geschäft hatte zur Moststraße hin eine breite Ausfahrt. Dort wollte man zukünftig auch Autos verkaufen und eine Benzintankstelle einrichten. Der Fürther Fasching lief weiter auf Touren. Der Kriegsveteranenverein feierte in der Gaststätte „Wittelsbach“, die Schützengesellschaft in ihrem Schießhaus am Schießanger, die Männerturner (MTV Fürth) im Geismannsaal, die Schülerverbindung Absolvia im Weißengarten an der Theaterstraße und die Baltikumkämpfer in der Gaststätte „Grünerbräu“ im Parkhotel. Ein öffentlicher Faschingsball für jedermann wurde im herrlich dekorierten „Fürther Platzl“ abgehalten, wo eine Damenkapelle zum Tanz aufspielte. Weltspiegel: „Rosen aus dem Süden“ mit Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Kristall-Palast: „Charley`s Tante“ mit Paul Kemp und Fritz Rasp. Mittwoch, 6. Februar 1935 Zur Jahrhundertwende gab es in Fürth noch etwa 25 Dienstmänner, die dieses „wartende Geschäft“ ausübten. Die NZ berichtete von den beiden letzten Dienstmännern, die am Fürther Hauptbahnhof bei Wind und Wetter neben ihrem Handwagen standen und ihre Dienste anboten. Sie transportierten Koffer vom Zug in die Wohnung im Stadtgebiet, sie überbrachten Blumengrüße oder Liebesbriefe, brachten aber auch schon mal einen Ehering ins Pfandhaus. Die Transportzone 1 reichte im Radius vom Hauptbahnhof bis zur Jakobinenstraße, dann schlossen sich die Zonen 2, 3 und 4 an. Außer nach dem Zonentarif richtete sich der zu zahlende Preis natürlich auch nach dem Gewicht. Die beiden letzten Dienstmänner Fürths standen auch an Sonn- und Feiertagen bereit. Donnerstag, 7. Februar 1935 Im Lichthof des Modehauses Fiedler Ecke Hall- und Hindenburgstraße wurde anlässlich der ersten Wiederkehr des Todestages von Karl Fiedler eine Büste des Verstorbenen aufgestellt. Karl Fiedler galt als die treibende Kraft des Geschäftes. Er hatte aus dem kleinen Textilgeschäft Fiedler ein mehrstöckiges Modehaus geschaffen, das von den Fürthern über
Seite:Kuntermann 1935.pdf/9
Aus FürthWiki