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zurückgefahren werden. Im Zuge der Erweiterung der Fürther Vororte kam es in Dambach zum Umbau und Erweiterung der Lerchenstraße, um den dort entstandenen Neubauten einen Zugang zu schaffen. Freitag, 3. Juli 1936 Die Fürther Schulärzte untersuchten in allen Schulen die Kinder in den Jahrgangsstufen 1 und 8. Dabei ergaben sich für den Untersuchungszeitraum 1935/36 Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr. Blutarmut stellte man nur bei 3,4% der Schüler (Vorjahr 4,7%) fest, schlecht ernährt waren 11,8% (Vorjahr 16,3%). Das Körpergewicht hatte im Vergleich zum Vorjahr bei den sechsjährigen Kindern (Jungen und Mädchen) zugenommen, bei den 14-jährigen der 8. Klassen war eine Gewichtszunahme nur bei den Jungen zu verzeichnen. Sämtliche Mädchenklassen waren im Berichtszeitraum auf Läuse untersucht worden. Es mussten 360 Mädchen (Vorjahr 426) beanstandet werden. 1933 waren noch 635 Mädchen mit Läusen und Nissen behaftet. Lu-Li: „Episode“ mit Paula Wessely und Carl Ludwig Diehl. Weltspiegel: „Oberarzt Dr. Monet“ mit Charles Boyer und Joan Bennett. Samstag, 4. Juli 1936 In einer Sitzung des Fürther Stadtrates gab OB Jakob das Wohnungsbauprogramm 1936/37 bekannt. Danach sollten in Fürth mit staatlichen Mitteln 625 neue Wohnungen entstehen. Benötigt wurden ungefähr 2000 Wohnungen. Die neue Straße nach Atzenhof wurde nach dem jüngst verunglückten Generalstabschef der Luftwaffe „Walter-Wever-Straße“ benannt, die Querstraße von der Unterfarrnbacher Straße zum Ruhsteinweg erhielt den Namen „Gustloff-Straße“. Damaliger Wohlstand: Wie die NZ berichtete, entfielen in Fürth auf 100 Einwohner 12 Rundfunkteilnehmer und 3,3 Autobesitzer. In der Fürther Schulzahnklinik behandelte man 1935/36 insgesamt 2241 Kinder. Dabei wurden 637 Zähne entfernt, davon 122 bleibende und 515 Milchzähne. Nerveinlagen wurden 461 aufgeführt, in 260 Fällen mussten Wurzelfüllungen vorgenommen werden. 95 Abszesse waren operativ zu öffnen. Zentral-Lichtspiele: „Der Kampf mit Drachen“ mit Lucie Englisch und Joe Stöckel. Montag, 6. Juli 1936 In der Nacht zum Sonntag hatten gemäß NZ „ruchlose Bubenhände“ eine der vor dem Restaurationsgebäude im unteren Teil des Fürther Stadtparks aufgestellten Putten von ihrem Sockel gestoßen. Man hoffte, dass die Polizei den oder die Täter möglichst schnell namhaft machen konnte, damit man „diese der strengsten Bestrafung zuführen könne.“ Der Karlsteg wurde frisch gestrichen. Die Eisenkonstruktion war deshalb für einige Tage von einem Holzgerüst umzäunt. Der Steg als Verbindung zur Fürther Nordoststadt war im Jahre 1882 vom Verschönerungsverein Fürth errichtet worden. Alhambra: „Es flüstert die Liebe“ mit Elma Bulla und Gustav Fröhlich. Kristall-Palast: „Salon Dora Green“ mit Mady Christians und Paul Hartmann. Dienstag, 7. Juli 1936 Mit dem Ausbau der Espanstraße im Bereich Poppenreuther und Wiesenstraße wurde gleichzeitig die Straßenbeleuchtung großzügig angelegt. Dies geschah im Hinblick auf eine – nie verwirklichte – spätere Verbindung mit der Jakobinenstraße durch den Wiesengrund. Es wurden 12 Betonmasten mit jeweils 100-Watt-Lampen aufgestellt. Bei später erhöhtem Verkehrsaufkommen konnte man jederzeit Lampen mit höherer Leuchtkraft nachrüsten. Neuer Leiter der „Inneren Abteilung“ am städtischen Krankenhaus Fürth wurde Universitätsprofessor Dr. Henning. Er kam als Oberarzt von der Uniklinik Leipzig. Sein Spezialgebiet waren Erkrankungen der inneren Organe. Fürths OB Jakob hatte ihn aus zahlreichen Bewerbungen ausgewählt. Der Stadtrat durfte die Entscheidung nur noch absegnen. Dr. Henning trat am 1. August 1936 seinen Dienst in Fürth an. Mittwoch, 8. Juli 1936 Auch die Eisenkonstruktion der Maxbrücke erhielt einen neuen Anstrich. Mehrere Handwerker standen auf mächtigen Holzgerüsten und schwangen den Pinsel. 36