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Freitag, 31. Juli 1936 Mangels finanzieller Möglichkeiten griff der MTV Fürth zur Selbsthilfe: Auf seinem Sportgelände an der Albert-Forster-Straße auf der Schwand legten Turner und Turnerinnen in Form eines freiwilligen Arbeitsdienstes an Wochenenden neue Sprung-, Wurf- und Laufbahnen an. Der Fürther „Bau- und Sparverein“ präsentierte in der NZ sein neues Wohnungsbauprogramm. Im Bereich zwischen der Bamberger Bahnlinie, Hardstraße, Quäkerstraße und Berlinstraße sollte eine neue Siedlung mit Wohnhäusern entstehen. 158 neue Wohnungen waren vorgesehen. Weltspiegel: „Straßenmusik“ mit Lisl Karlstadt und Karl Valentin. Zentral-Lichtspiele: „Nach Büroschluss“ mit Clark Gable. Kristall-Palast: „Ein Walzer um den Stefansturm“ mit Gusti Huber und Wolf Albach-Retty. Samstag, 1. August 1936 Genau einen Hektar groß war die neue Fürther Grünanlage zwischen Birken-, Tannen- und Jakobinenstraße. Man empfahl Mathematiklehrern, mit ihren Schülern zu dieser Anlage zu kommen, um ihnen ein Gefühl für einen Hektar bzw. 10.000 qm zu vermitteln. Arbeiten an der neuen Quelle am Espan als auch an den alten Quellen im ehemaligen Kurpark nahe der Kurgartenstraße machten es erforderlich, dass das Abzapfen von Mineralwasser zum Trinken bis auf Weiteres eingestellt werden musste. Die Schüler des Pfisterschulhauses waren zu 99% im Jungvolk eingeordnet. Damit hatten sie sich die Berechtigung erworben, eine eigene HJ-Fahne hissen zu dürfen. Zu dem Festakt, dem auch eine große Anzahl Eltern beiwohnte, waren 250 Pimpfe in Klassenordnung angetreten. Zum Auftakt mehrerer Reden wurde das Lied „Wir sind die jungen HJ-Kolonnen“ gesungen. Lu-Li: „Ein seltsamer Gast“ mit Ilse Petri und Hermann Speelmans. Montag, 3. August 1936 Ein Teil des Fürther HJ-Jungvolkes verbrachte einen Teil der Sommerferien in den Zeltlagern „GöringEspan“ und Bergnershof. Nun erhielten die Jungen überraschend Besuch von Gauleiter und Frankenführer Julius Streicher. Er präsentierte sich ihnen als väterlicher Freund, den kein Wässerlein trüben konnte. Die bekannte Fürther Geigerin Anita Portner erzielte bei den Pfitznerwochen des Gaues Düsseldorf einen großen Erfolg. Die Presse schwelgte in Lobeshymnen: „Eine wundervolle Geigerin . . . geistig beherrscht und stark in der Empfindung . . . Eine der wenigen Künstlerinnen, die in Haltung und Erscheinung mit dem Adel ihrer Kunst harmonisch übereinstimme.“ Dienstag, 4. August 1936 Der Fürther Pfarrer Eduard Putz von St. Michael war ausersehen, an einem der nächsten Sonntage anlässlich der Olympiade in Berlin bei einem der Festgottesdienste in der Berliner Dreifaltigkeitskirche zu predigen. Bei der „Nordbayerischen Kunstausstellung“ in Nürnberg wurden die beiden Fürther Maler Karl Dörrfuß und Johannes Schopper von der Redaktion der Pariser Kunstzeitschrift „La revue moderne illustree des Arts et de la vie“ aufgefordert, Unterlagen für einen Artikel einzureichen. Nun wurde auch das Humanistische Gymnasium an der Königstraße in Fürth HJ-Schule. In Reden lobte man der Abbau von Standesunterschieden und stellte das Ziel der HJ in den Vordergrund, pünktlich und gewissenhaft zu arbeiten sowie gute Leistungen zu erzielen. Nach dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes wurde die Reichsflagge eingeholt und die HJ-Fahne gehisst. Mittwoch, 5. August 1936 In der NZ wurde auch die Fürther Bevölkerung aufgerufen, für Spanien-Deutsche zu spenden. Eine Sammelliste lag in der Geschäftsstelle der NZ am Königsplatz auf. Da im spanischen Bürgerkrieg viele Deutsche überstürzt Haus und Hof verlassen mussten, waren sie ohne jede Habe in Deutschland angekommen. Aus einer Erhebung des Deutschen Gemeindetags über das deutsche Theaterwesen: Die Auslastungsquote aller verkauften Plätze aller Platzgattungen zusammen im Verhältnis zu den verfügbaren Plätzen war in Düsseldorf am niedrigsten (22,7%), in Fürth am höchsten (68,6%). 41