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Der Fürther Ausnahmeturner Alfred Schwarzmann holte bei der Olympiade die Goldmedaille am Pferd. In einem Glückwunsch-Telegramm gratulierte Fürths OB Jakob. Alfred Schwarzmann entstammte dem TV Fürth 1860, wo sein Vater noch als Oberturnwart aktiv war. Die Stadt Fürth gab bekannt: Im Jahre 1935 übernachteten in Fürth 45.874 Fremde, darunter rund 38.000 Personen anlässlich der Nürnberger Reichsparteitage. Die Zahl aller Übernachtungen betrug 194.349. Aus dem Ausland nächtigten 301 Personen in Fürth, von diesen kamen die meisten aus Österreich. In Fürth existierte damals ein „Obstbauverein“, dem das Haus „Wittelsbach“ in der Mathildenstraße gehörte. Hier konnten die rund 120 Mitglieder ihr geerntetes Obst oder Fallobst mosten. Eine neuzeitliche Süßmostapparatur stand dort allen zur Verfügung. Mittwoch, 12. August 1936 Die Grünanlage an der Würzburger Straße (heute Billinganlage) war in früheren Zeiten aufgrund der Senklage nach Regengüssen stets überschwemmt. Eine Neugestaltung der gesamten Anlage fand 1902/03 statt, wobei auch die Straßenführung von der Flutbrücke zur Vacher Straße erfolgte. Nach Beendigung der Arbeiten lag das frühere Zollhäuschen fast in der Mitte. Richtung Flutbrücke entstand ein Kinderspielplatz, Richtung Würzburg eine schattige Anlage mit Ruhebänken und dem Ceresbrunnen, zu dem der Westvorstadtverein 2500 Mark beigesteuert hatte. Erst 1929 wurden die Gleise der Straßenbahn über die Maxbrücke bis zur und um die Billinganlage verlängert. Der Fürther Turner Alfred Schwarzmann holte eine weitere Goldmedaille im Zwölfkampf sowie zwei Bronze-Medaillen am Reck bzw. Barren. In der Presse wurde er vielfach als „bester Turner der Welt“ bezeichnet. Von allen Seiten gingen dem mehrfachen Olympiasieger Glückwünsche zu. Für die Stadt Fürth gratulierte BM Dr. Kempfler in einem Telegramm. Besonders stolz war man in seinem Heimatverein TV Fürth 1860. Donnerstag, 13. August 1936 Hitler ließ es sich nicht nehmen, dem Fürther Turner Alfred Schwarzmann persönlich zu gratulieren. Er begrüßte ihn mit den Worten: „Ich gratuliere, Leutnant Schwarzmann!“ Damit war aus dem kaum zum Feldwebel ernannten Alfred Schwarzmann ein Leutnant geworden. Der Fürther OB Jakob, der als Olympia-Besucher in Berlin weilte, nahm ebenfalls die Gelegenheit wahr, Schwarzmann zu gratulieren. In Fürth bereitete man sich derweil vor, den Ausnahmeathleten gebührend zu empfangen. Der Fürther Goldmedaillensieger Alfred Schwarzmann war in aller Munde. In der Presse wurde sein Lebenslauf durchleuchtet. Schon vom Kleinkinderalter an förderte Vater Schwarzmann die Begabung seines Sohnes. Dem war kein Baum zu hoch und kein Wasser zu tief. Nach der Volksschule absolvierte Alfred Schwarzmann eine Lehre bei der Konditorei Schock in Fürth. Danach entschied er sich für eine Laufbahn als Geräteturner. Papa Schwarzmann war sein bester Trainer. Beim deutschen Turnfest in Stuttgart schaffte er Platz vier. Inzwischen war Schwarzmann zur Reichswehr gewechselt, wo man ihn in der Heeressportschule Wünsdorf als Hilfssportlehrer einsetzte. Hier konnte Schwarzmann ohne große Verpflichtungen täglich wie ein Profi trainieren. Nach Erringung der beiden Goldmedaillen wurde Schwarzmann umgehend befördert. Man kann verstehen, dass ihn sein Heimatverein TV Fürth 1860 nur ungern hatte ziehen lassen. Freitag, 14. August 1936 Wie das Alhambra-Kino in der Fichtenstraße mitteilte, waren alle Vorstellungen des Olympia-Films „Jugend der Welt“ von Montag bis einschließlich Donnerstag restlos ausverkauft. Neben den bekannten Zirkusunternehmen wie Hagenbeck, Busch, Sarrasani oder Krone gab es damals eine Unzahl kleiner Zirkusse, die meist ohne Zelt unter freiem Himmel ihre artistischen Attraktionen zeigten. Tiere suchte man dort vergeblich. Am Schießanger machte jetzt ein derartiges Unternehmen mit dem Namen „Hackers Olympia-Schau“ Station. Für 20 Pfennige konnte man zehn artistische Nummern sehen. Kristall-Palast: „Der geheimnisvolle Mister X“ mit Mady Rahl und Hermann Thimig. Samstag, 15. August 1936 Das Fürther Städtische Presse- und Werbeamt bereitete den Empfang der beiden Fürther Olympiasieger Schwarzmann (2 x Gold und 2 x Bronze) und Schweickert (1 x Silber) vor. Sie sollten am Fürther Hauptbahnhof feierlichst empfangen und anschließend im Triumphzug zum Geismannsaal geleitet 43