Wöchnerinnenheim zu 233 Entbindungen. Im gleichen Zeitraum des Jahres 1935/36 kamen jedoch 329 Frauen nieder. Die zusätzlichen 96 Geburten entsprachen einer Zunahme von mehr als 40%! Freitag, 19. Februar 1937 Die drei städtischen Fürther Volksbäder wurden in den Monaten Oktober bis Dezember 1936 von 28.343 (1935: 28.110) Personen benutzt. Der Kreisverband Fürth im "Reichskolonialbund" veranstaltete einen Vortragsabend zum Thema "Quer durch Südwest-Afrika". Gerade am Beispiel der rein deutschen Stadt Swakopmund warb man für das Verständnis eventuell zukünftiger deutscher Kolonien in Afrika. Der Fürther Stadtrat segnete den Haushaltsplan 1937/38 ab. Dieser sah Ein- und Ausgaben in Höhe von 15.467.879 RM vor. Das Vermögen der Stadt Fürth (Ende März 1936) betrug 51.380.620 RM, ihm standen Schulden in Höhe von 20.355.818 RM gegenüber. OB Jakob betonte die immer bessere finanzielle Konsolidierung der Stadt Fürth. Kristall-Palast: "Das Gässchen zum Paradies" mit Mady Rahl und Hans Moser. Samstag, 20. Februar 1937 Zum Heldengedenktag am Sonntag berichtete die NZ über den Militärfriedhof in Ley (Lothringen), wo viele im Weltkrieg gefallene Franken, darunter auffallend viele Fürther, begraben waren. OB Jakob nahm anlässlich der Verabschiedung des neuen Fürther Haushaltsplanes zu einigen brisanten Themen Stellung. So habe man seit der Machtübernahme 1933 schon 436 Siedlungshäuser und 1622 Wohnungen errichtet. Der Grundbesitz der Stadt vergrößerte sich dabei um 24,5 Hektar. Dazu hätte man zahlreiche Straßen neu gebaut, bestehende asphaltiert. Besondere Beachtung sei jedoch in der nahen Zukunft der Neuerschließung der Mineralquellen am Espan zu schenken. Fürth bald wieder Kurstadt? Stadttheater Fürth: "Mama yetu", Kolonialdrama von Ernst. Montag, 22. Februar 1937 Am Heldengedenktag (Sonntag) wehte die Hakenkreuzfahne auf dem Fürther Rathaus mit schwarzen Wimpeln. In Fürth wechselten sich in der Vormittagszeit Kranzniederlegungen, getragene Musikbeiträge und Ehrenbezeigungen ab. Die "21er" marschierten durch Fürth. Die Parade wurde am Stadttheater von OB Jakob abgenommen. Am Ehrenmal am Stadtpark waren Ehrenwachen (bis Eintritt der Dunkelheit) aufgezogen. Kinos hatten trotz ernster Filme spätestens um 16 Uhr zu schließen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Bayern München mit 1:6. Den Ehrentreffer für Fürth erzielte Janda 2. In der aktuellen Tabelle der Gauliga Bayern rutschte Fürth nach 15 Spielen damit auf Platz vier ab. Dienstag, 23. Februar 1937 Eine Totenfeier völkischer Prägung! Vor zahlreichen Ehrengästen, darunter Träger des Goldenen Parteiabzeichens, veranstaltete die Fürther SA am Montag ihre Gedächtnisfeier für die Symbolfigur Horst Wessel. Zur Aufführung gelangte "Das deutsche Gebet" (Böhme/Lauer). Im Fürther Stadttheater dominierten Braunhemden und schwarze SSUniformen. Am Schluss richtete Fürths OB Jakob von der Bühne aus Gedenkworte an SA und SS. OB Jakob endete mit den Worten: "Wir folgen den Toten der Bewegung im Geiste nach. Ihr Opfer und ihre Tat im Herzen, blicken wir hin zum Führer, der unser Deutschland hineinführt in die Ewigkeiten. Mit diesem hohen Gelöbnis gedenken wir des Führers, für den alle unsere Toten starben, für den auch Horst Wessel gestorben ist." Nach einem dreifachen Sieg-Heil folgte zum Schluss das Kampflied "Die Fahnen hoch, die Reihen fest geschlossen."
Seite:Kuntermann 1937.pdf/13
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