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Kristall-Palast: "Der Rächer" mit Ann Lorring und Warner Baxter. Freitag, 6. August 1936 Noch sah man in Fürth Schwärme von Staren und Spatzen. Aber schon machten sich mit den Schwalben die ersten Zugvögel reisefertig für ihren Flug nach Süden. Sämtliche Maße, Waagen, Gewichte und Fässer mussten wieder einmal geeicht werden. In einer amtlichen Bekanntmachung von OB Jakob wurden die Betreffenden der Stadt auf die festgesetzten Termine beim Eichamt Fürth hingewiesen. Musik, Bier, Lampions und Fackelzug! In der Fürther Südstadt (an der Ludwig- und Sedanstraße) lud die "Kolonie Franken" die Bevölkerung für den 8. August zum traditionellen Gartenfest ein. Die Zeit für die Durchführung von Schwimmkursen im Fürther Flussbad neigte sich allmählich dem Ende zu. Kurse für Nichtschwimmer fanden immer am Samstag um 17 Uhr statt. Über die Presse forderte man deshalb die Bevölkerung auf, bei "Kraft durch Freude" das Schwimmen in einem der letzten Kurse in der Badesaison zu erlernen. Samstag, 7. August 1937 Am letzten Sonntag war auf dem Humbser-Spielplatz die "Kreiskapelle der NSDAP" zu Marschübungen mit Musik angetreten. Die NZ sprach von "schneidig gespielten Märschen" und berichtete über die Entstehung der Kapelle. Schon in der Vorkriegszeit übernahm Musikzugführer Becker die Leitung des Musikkorps, in der Nachkriegszeit war es still um den Dirigenten geworden. Erst als sich im Februar 1933 eine "Stahlhelmkapelle" gründete und nach Auflösung des "Stahlhelms" der Musikzug in die SA-Reserve 19 eingegliedert wurde, übernahm Becker wieder die Leitung. Mit verschiedenen Berufsmusikern aufgefüllt entstand dann im Juni 1935 die "Kreiskapelle der NSDAP". Sie umfasste 45 Musiker. In Fürth galt: Kein Aufmarsch ohne diese Kapelle! Montag, 9. August 1937 Im August! Das Süßwarengeschäft Vulpius in der Sternstraße 1 (heute Ludwig-ErhardStraße) bot in Anzeigen frische "Punsch-Lebkuchen" zu 1,30 RM je 500 Gramm an. Sengend heiße Sonnenstrahlen ließen die Fürther Stadtbewohner aus der Brutwärme in den Straßen entfliehen. Dies führte zu Hochbetrieb in den Fürther Flussbädern (Freibad und Zahlbad). Gegenüber der verschmutzten Pegnitz war die saubere Rednitz damals der ideale Badefluss. Weltspiegel: "Dahinten in der Heide" mit Hilde Weißner und Hans Stüwe. Lu-Li: "Befehl ist Befehl" mit Trude Hesterberg und Ferdl Weiß. Alhambra: "Liebe geht seltsame Wege" mit Karin Hardt und Carl Ludwig Diehl. Dienstag, 10. August 1937 Unter den vielen Büsten, die im Münchner "Haus der Deutschen Kunst" zu sehen waren, fand sich auch eine Arbeit des Fürther Künstlers Karl Schlumprecht. Die Büste war im Akademiesaal 15 mit der Nummer 246 aufgestellt. Im Stadtbezirk Fürth standen Baudarlehen für Minderbemittelte zum Erwerb von Eigenheimen zur Verfügung. Danach gab es 1500 RM für ein Einfamilienhaus, 3000 RM für ein Zweifamilienhaus. Die Darlehen wurden zu 3 1/2% verzinst und mit 1% getilgt. Die Herstellungskosten durften 11.000 RM bei einem Einfamilienhaus bzw. 13.000 RM bei einem Zweifamilienhaus nicht übersteigen. Am letzten Sonntag führte die Firma Gustav Schickedanz auf dem Waldsportplatz des TV Fürth 1860 ihr Betriebssportfest durch. Mittwoch, 11. August 1937