Zwölf Fränkische Politische Leiter - darunter auch einige aus Fürth - bekamen von Gauleiter und Frankenführer Julius Streicher als Anerkennung für ihre jahrelang geleistete Arbeit einen zehntägigen Erholungsurlaub im neuen "Julius-Streicher-Haus" in Unterleinleiter spendiert. Die NZ: "Dankerfüllt werden die Kameraden nach diesen Tagen der Erholung und des Ausruhens wieder zurückkehren in die Heimat mit dem festen Willen weiter zu wirken für die Arbeit unseres Frankenführers Julius Streichers, dessen Geist auch der Geist des Führers ist." Moderne Bettelei! In Fürth wurden gemäß NZ auf dem Wege des Hausierhandels sogenannte "Taubstummenlieder" vertrieben. Die Taubstummen selbst distanzierten sich von dieser Mitleidsmasche und bezeichneten den Hausierhandel als Schandfleck. Über die Presse forderte man die Bevölkerung auf, einen derartigen Ankauf der völlig wertloser Schriften abzulehnen und nach Möglichkeit die Namen dieser Hausierer festzustellen und der Polizei mitzuteilen. Am Sonntag, 22. August, wurde in den Stadtteilen Kronach, Ronhof und Neuronhof wegen dringenden Arbeiten von 8 bis 12 Uhr der Strom abgeschaltet. Über die Presse informierte man die Bevölkerung darüber. Insbesondere wurde darauf hingewiesen, dass angeschlossene Türöffner in dieser Zeit nicht bedient werden können. Montag, 23. August 1937 Insbesondere an Samstagvormittagen kam es im Fürther Rathaus zu sogenannten SS- und SA-Trauungen. Dort hieß es dann am Schluss des Zeremoniells: "Durch die Ehe haben die Vermählten ein Bluterbe übernommen, das aus Jahrtausenden stammt und die Vermählten sollen zu Trägern dieses Erbes berufen sein. Gebt dieses Erbe weiter, denn nur dann kann unser Volk bestehen und lebensfähig sein, wenn es in Reinheit fortlebt und wenn die rassischen Eigenheiten im Volke als dessen köstlichstes Gut unverfälscht erhalten bleiben." Die SpVgg kam auf ihrer Reise durch Westdeutschland am Samstag zu einem 5:0-Sieg gegen Preußen Krefeld und am Sonntag zu einem 4:2-Sieg gegen Schwarz-Weiß Essen. Tore für die SpVgg schossen in Krefeld Popp (3), Leupold und Janda. Tore für das Kleeblatt in Essen erzielten Popp (2), Frank und Worst. Dienstag, 24. August 1937 Auch die fränkische HJ beteiligte sich am "Adolf-Hitler-Marsch" zum Reichsparteitag in Nürnberg. 1500 Hitlerjungen wollten dazu am 25. August in Aschaffenburg starten. Übernachtet wurde jeweils in mitgeführten Zelten. Mit dem Marsch bekundete man unbedingte Geschlossenheit, Kameradschaft, Disziplin und begeisterte Gefolgschaftstreue zu Hitler. Am 4. September wollte man im großen Zeltlager in Fürth ankommen. (Letzte Etappe: Von Puschendorf nach Fürth). Am Reichsparteitag selbst durften die Hitlerjungen dann ihre Fahnen an Hitler vorbei tragen. Wegen der vielen Neuabonnenten legte das Fürther Stadttheater eine weitere Platzmiete auf. Dabei fanden unter de Bezeichnung "Platzmiete M" jeweils an Donnerstagen 19 Vorstellungen statt. Nur noch wenige Tage trennte die Region vom "Reichsparteitag 1937" in Nürnberg. Dazu wurde eine riesige Zahl an Plaketten geprägt. Für die "Reichsparteitags-Plakette 1937" erhielt auch die Fürther Prägefirma Nett einen Teilauftrag. Sie stellte die Plaketten in zehn Arbeitsgängen her. Zum Schluss wurde die Oberseite der Plakette mit einem Wachs behandelt. Die Hämmer im Maschinensaal dröhnten täglich vom frühen Morgen bis spät in den Abend hinein. Lu-Li: "Winternachtstraum" mit Magda Schneider und Theo Lingen. Mittwoch, 25. August 1937 Im Fliegerheim an der Waldstraße in Fürth residierte die "Flieger-HJ". Ihr standen eine große Werkstätte, ein Arbeitsbüro und mehrere Unterrichtsräume zur Verfügung. Mehrmals pro
Seite:Kuntermann 1937.pdf/50
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