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markigen Ansprachen auf den Wettkampf eingeschworen wurden. Das Konzert des Philharmonischen Vereins Fürth am Montag im Fürther Stadttheater wurde für Fürth zu einem musikalischen Großereignis. Das Orchester des Stadttheaters unter der Leitung von Willy Seidl war auf 60 Mann verstärkt worden. Gespielt wurden Stücke aus verschiedenen Opern Richard Wagners. Sänger, Dirigent und Orchester wurden am Schluss von den Fürthern stürmisch gefeiert. Die Polizei teilte mit, dass auch in Fürth durch Verkehrskontrollen die "Autolichter" kontrolliert werden, um eine nächtliche Blendwirkung zu vermeiden. Nahezu 95% aller Autolichter waren nicht korrekt eingestellt. Donnerstag, 17. Februar 1938 Im Rahmen des Berufswettkampfes 1938 wurde in ganz Deutschland auch ein "SchaufensterWettbewerb" durchgeführt. Dieser stand unter dem Motto: "Wir künden deutsche Leistung!" Zuständig für Organisation und Durchführung waren die Fachgruppen Einzelhandel, die ihre Mitglieder aufforderten, sich daran zu beteiligen. Auch in Fürth wurde der "Schaufenster-Wettbewerb unterstützt. Beteiligten sich 1937 erst 38 Betriebe des Einzelhandels an der Aktion, so waren es 1938 schon 106 Fürther Ladengeschäfte. Für die besten Schaufenster waren für Fürth zehn Ehrenurkunden zugelassen. Auf einer Rundfahrt durch Fürth hatte eine Jury über die Rangfolge zu entscheiden. Der bei den Fürthern so beliebte Aussichtsturm an der Alten Veste in Zirndorf feierte seinen hundertsten Geburtstag. 1832 hatte man dazu den Grundstein gelegt, 1838 fand die offizielle Einweihung des Turmes statt. Zum Jubiläum gab es nun eine Festschrift. Am Mittwoch fand im Parkhotel der Hausball des Pächters Ruell statt. Mitglieder des Fürther Stadttheaters sorgten mit Gesangsbeiträgen ebenso wie die Hauskappelle mit schmissigen Weisen für eine prächtige Stimmung. Auch OB Jakob befand sich unter der zahlreichen Gästeschar. Weltspiegel: "Revolutionshochzeit" mit Brigitte Horney und Paul Hartmann. Kristall-Palast: "Ihr Leibhusar" mit Magda Schneider und Paul Kemp. Freitag, 18. Februar 1938 Im Volksbildungsheim (heute Comödie) wurde Standartenführer Biermann verabschiedet. Seit 1935 hatte er die "Standarte 24" im Gau Franken zur besten SA-Truppe gemacht. Biermann ging als Erzieher an eine SA-Schule nach Dresden. Sein Nachfolger wurde der aus Pommern stammende Standartenführer Fleischer, der in seiner Antrittsrede für Vertrauen in seine Arbeit warb. Ziel der SAStandarte 24 war es, mit teilweise martialischem Auftreten und rüden Methoden den nationalsozialistischen SA-Geist immer stärker in die Köpfe der Fürther Bevölkerung einziehen zu lassen. Beim Fürther Einzelhandelsgeschäft "Radio-Vertrieb" in der Schwabacher Straße 1 konnte man sich eine Schallplatten-Auswahl (Oper, Lied, Tonfilm) ohne Kaufverpflichtung nach Hause bringen lassen. Nach der privaten Hörprobe wurden die nicht behaltenen Schallplatten am nächsten Tag wieder kostenlos abgeholt. Samstag, 19. Februar 1938 Die Stadt Fürth kaufte 70 Kubikmeter Sandsteine vom Abbruchunternehmer des Ludwigsbahnhofs. Nachdem man bei der Stadt Fürth beschlossen hatte, die Fahrbahn der Königstraße in Höhe des Stadttheaters zu verbreitern und asphaltieren, mussten die bisherigen Treppen (längs des Stadttheaters verlaufend) verschwinden, weil sie zu weit in die Fahrbahn ragten. Die heutige schmale in Richtung Rathaus abfallende Treppe erforderte zur Fahrbahn der Königstraße hin eine Mauer, für die nun die Sandsteine des ehemaligen Ludwigsbahnhofs Verwendung fanden. Lu-Li: "La Habanera" mit Zarah Leander und Karl Martell. Kristall-Palast: "Max Schmeling gegen Ben Foord" (der Film vom Boxkampf). Stadttheater Fürth: "Das Konzert", Lustspiel von Bullmann. Montag, 21. Februar 1938 Am Sonntag gegen die Mittagszeit entvölkerten sich auch in Fürth die Straßen immer mehr. Zur Führerrede wollte man unbedingt wieder zu Hause sein. So saß man dann in kleinen Gruppen in der Wohnung bzw. im Haus oder in größeren Gemeinschaften in Gaststätten, Kasernen, Kameradschaftsheimen usw. vor den Lautsprechern und lauschte der dreistündigen Rede Hitlers. Wegen der Hitlerrede am Sonntag kam es in ganz Deutschland zu einem sehr eingeschränkten 10