Einige Beispiele zu den Neuerwerbungen der Städtischen Volksbücherei Fürth: "Sperrfeuer um Deutschland" (Beumelburg); "Verdun. Das große Gericht!" (Ettighofer); "Der erste Deutsche - Hermann der Cherusker" (Kutzleb); "Das Heldenlied eines Bauernvolkes" (Stedinger); "Haudegen, Schnauzbärte, Feldmarschälle - von deutschen Soldaten aus sechs Jahrhunderten" (Pruß) und "Helden in Tirol Geschichten von Kampf und Tod in den Bergen" (Springenschmid). Montag, 28. Februar 1938 Am Sonntagmorgen durchbrachen "Aha-Rufe" die stillen Räume und Gänge des Fürther Rathauses. Prinz Hans I. samt Gefolge stattete OB Jakob den traditionellen Besuch am Faschingssonntag ab. Nach kurzen Reden wurden für etliche Ratsherren die Ordenskissen und die Getränkevorräte geleert, ehe man wieder abzog. Der Fürther Faschingszug am Sonntag hatte folgenden Verlauf: Um 14 Uhr von der Kurgartenstraße aus kommend über Luisen-, Nürnberger- , König-, Friedrich-, Max-, Otto-, Mathilden-, Theater-, Blumen- und Hirschenstraße zum Kohlenmarkt. Auflösung dann am Dreikönigsplatz. Rund 60 Gruppen und Wagen beteiligten sich bei leichtem Regen am Umzug. Lokale Ereignisse wurden treffend glossiert, aber auch die noch in Fürth wohnenden Juden mussten in zynischer Art und Weise viel Spott über sich ergehen lassen. Die NZ sprach von einem "echten Volksbrauch". Dienstag, 1. März 1938 Am letzten Freitag tagte der Fürther Stadtrat. Man segnete die Asphaltierung der Königstraße einschließlich der baulichen Veränderung an der Längsseite des Fürther Stadttheaters (Rückbau der in die Fahrbahn der Königstraße hineinführenden Treppen) endgültig ab. Kosten: 138.000 RM. Weiterhin beschloss man eine Beleuchtung des nun frei geräumten Ludwigsbahnplatzes durch je vier Doppelkandelaber. Eine Nutzung als Parkplatz wurde vom Stadtrat abgelehnt, da OB Jakob sich für Fürth eine große Aufmarschfläche wünschte. Lu-Li: "Mutterlied" mit Maria Cebotari und Benjamino Gigli. Weltspiegel: "Serenade" mit Anny Ondra und Paul Heidemann. Zentral-Lichtspiele: "Zu neuen Ufern" mit Zarah Leander und Willy Birgel. Mittwoch, 2. März 1938 Der Faschingszug der Fürther Schuljugend wurde in der NZ in den höchsten Tönen gelobt ("Einmaliges Ereignis für ganz Franken"). In der Mitte des Rondells am Stadttheater thronte Faschingsprinz Hans I. und nahm die Huldigungen der Jugend entgegen. Die Zugformationen reichten von Steckerlesreitern über Indianerstämme bis hin zu einer Kinderwagenparade. Selbstverständlich sah man nur fröhliche Gesichter. Am Abend des Faschingsdienstag wurde noch einmal kräftig gefeiert. So wurde Faschingsprinz Hans I. kurz vor Mitternacht bei einem Maskenball der NSDAP-Ortsgruppen Altstadt und Fürth-Nord im Geismannsaal würdig entthront. Die Betriebsgemeinschaft Schickedanz kostete die letzten Stunden des Faschings im Parkhotel aus, aber auch in vielen Gaststätten wurde der Kehraus gebührend gefeiert. Donnerstag, 3. März 1938 Die Ortsgruppe Fürth der NS-Frauenschaft veranstaltete einen zehntägigen Kurs für junge Mädchen, die vor der Verheiratung standen. Man warb mit den Worten: "Geordnete Häuslichkeit als schönste Aufgabe einer jeden Frau... Heimgestaltung ist nicht nur handwerkliche Leistung, sondern das Schaffen einer harmonischen und kraftvermittelnden Atmosphäre." Der Tag der Luftwaffe wurde in Fürth gebührend gefeiert. Am Morgen des Faschingsdienstags waren die Mannschaften des Fliegerhorstes Fürth und des Flak-Regiments Nummer 8 im Kasernenhof an der Sonnenstraße im Viereck angetreten. Nach dem Einholen der Fahne gedachte man der neuen Luftwaffe in Form einer Parade. Für den Rest des Tages war für die Mannschaften dienstfrei. Freitag, 4. März 1938 Für den Freitag waren alle Fürther Eltern, aber auch Lehrer, Meister und sonstige Erziehungsberechtigte in das Parkhotel eingeladen, wo OB Jakob und Bannführer Heusinger über die Eingliederung der Zehnjährigen in das Jungvolk bzw. den Jungmädel-Unterbann sowie über die Aufnahme der Vierzehnjährigen in die HJ sprechen wollte. Einzufinden hatten sich die Betreffenden im Haus der 12
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