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Jugendherbergen) inspizierte die NZ mehrere fränkische Jugendherbergen. Der Reporter war voll des Lobes über die im Bau stehende Jugendherberge "Luginsland" (450 Betten) in der Nürnberger Kaiserstallung neben der Burg. Weitere Stationen waren die neuen Jugendherbergen in Eichstätt (200 Betten) und Konstein (60 Betten). Der Bericht zeigte die Heime im besten Licht, dienten sie doch nicht nur für Übernachtungen, sondern auch der weltanschaulichen Schulung durch die HJ. Freitag, 13. Mai 1938 Das am Sonntag und Montag vom "Philharmonischen Verein Fürth" und dem "Lehrergesangverein Fürth" im Stadttheater aufgeführte Oratorium "Die Jahreszeiten" von Haydn wurde zu einem großen Publikumserfolg. Besonders dem energischen Dirigenten Fritz Stenz wurde mit lang anhaltendem Beifall und Blumengebinden besonders gedankt. Für den Muttertag am kommenden Sonntag offerierte das Kaffeehaus Wölfel in der Hindenburgstraße 6 (heute Rudolf-Breitscheid-Straße) neben feinen Schokoladen insbesondere "Delikatesslebkuchen", köstliche "Pasteten", "Herzen in Goldstaniol" und "Pralinenkartons". Wölfel betrieb seit seiniger Zeit auch eine Filiale in der Fürther Südstadt (Schwabacher Straße 125). Alhambra: "Manege" mit Anneliese Uhlig und Attila Hörbiger. Samstag, 14. Mai 1938 Ab dem kommenden Wochenende war der Burgfarrnbacher Felsenkeller an Sonntagen wieder für die wandernde Bevölkerung geöffnet. Bewirtschaftet wurde der Felsenkeller damals von Gastwirt Georg Straußberger. Kristall-Palast: "Schiffbruch der Seelen" mit Frances Dee und Gary Cooper. Lu-Li: "Das indische Grabmal" mit Kitty Jantzen und Frits van Dongen. Weltspiegel: "Verklungene Melodie" mit Brigitte Horney und Willy Birgel. Stadttheater Fürth: "Der blaue Heinrich", Schwankoperette von Corzilius. Zentral-Lichtspiele: "Das Mädchen von gestern Nacht" mit Gusti Huber und Willy Fritsch. Montag, 16. Mai 1938 In ganz Deutschland existierten damals etwa 5,3 Millionen Kleingärten. Während der Staat die Sehnsucht nach dem eigenen Stück Land in den Vordergrund stellte, zielte er heimlich auf eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrades ab. In Krisen wie einem Kriegsfall sollten möglichst große Teile der Bevölkerung sich selbst ernähren können. Für Fürth wies die Bodennutzungserhebung 1937 insgesamt 240 Kleingärten im Stadtgebiet aus. Sie hatten eine Gesamtfläche von 4428 Hektar. Die Fürther NS-Frauenschaft hatte am Sonntagnachmittag den "Muttertag" im Kulturverein (Logenhaus) auf ihre Weise gefeiert. Dabei stand das Spiel "Der Lebensbaum" im Mittelpunkt. Mehrere Mädchen des BdM und ein Hitlerjunge rührten dabei das deutsche Mutterherz. Der Stunde angepasste Musikstücke und Lieder vertieften die Mutterweihe. Am Wochenende nahm die Fürther Standarte 24 der SA an dem Sportfest auf dem Waldsportplatz Buckenhof in Erlangen teil. Neben Sprints und Langstreckenläufen waren auch "spanische Reiter" und Holzstöße zu überspringen bzw. überklettern. Standartenführer Fleischer war angesichts der Leistungen der SA-Männer voll des Lobes. Die trockene Witterung sorgte bei Stadeln am Sonntagnachmittag in der Nähe des Bahnüberganges für einen Waldbrand. Ursache war Funkenflug oder ein weggeworfener Zigarettenstummel. Die Fürther Feuerwehr hatte den Brand nach einer Stunde gelöscht. Dienstag, 17. Mai 1938 Die Fürther Presse hatte man zu einem Rundgang durch das Fürther Krankenhaus eingeladen. Das am 23. Juli 1931 eröffnete neue Krankenhaus verfügte über 320 Betten. 1933 betrug die Zahl der behandelten Kranken 2800. Die Zahl war bis 1937 auf 3880 gestiegen. Deshalb hatte im Westflügel und im Q-Bau eine Erweiterung um insgesamt 46 Betten stattgefunden. Dazu kam ein neuer Raum für Leichtkranke mit 14 Betten. Die Bettenkapazität hatte sich im Fürther Krankenhaus damit auf 380 erhöht. Im Parkhotel hatte am Samstag ein Lichtbildervortrag des "Deutschen Kolonialbundes" Ortsverband Fürth stattgefunden. Mit 60 Dias sollten einerseits Erinnerungen an ehemalige deutsche Kolonien wachgehalten, zum anderen jedoch die Forderung auf Rückgabe der deutschen Kolonien geschürt werden. 25