Der Sonntagsunterricht für Verkehrssünder sollte dem Schutz des Lebens und der Gesundheit der hiesigen Bevölkerung dienen. Beim Wettbewerb um den Tschammer-Pokal besiegt die SpVgg den TV Fürth 1860 auf dessen Waldsportplatz in Dambach mit 6:0. Über 3000 Zuschauer verfolgten das Fürther Derby. Tore für das Kleeblatt durch Janda, Fiederer, Wolf, Popp (2) und Frank. Dienstag, 31. Mai 1938 Zentral-Lichtspiele: "Karussell" mit Marika Rökk und Paul Henckels. Mittwoch, 1. Juni 1938 Schon lange wurde der Mann mit dem roten Loskasten, dem langen grauen Umhang und der Dienstmütze mit rotem Band vermisst. Ab 1. Juni zogen wieder die "Glücksmänner" durch die Straßen der Fürther Innenstadt, um ihre Lose zu verkaufen. Es handelte sich um die "11. Reichslotterie für Arbeitsbeschaffung". Jede Loskiste umfasste 5000 Losbriefchen. Die "Glücksmänner" waren in Deutschland mittlerweile so populär, dass sie in Radiosendungen, Theaterstücken und sogar in Schulbüchern Erwähnung fanden. An den Fürther Zeitungskiosken gab es jetzt ein vom Reichsluftschutzbund herausgegebenes Heft mit dem Titel "Sirene" zu kaufen. Es enthielt umfassende Ratschläge im Falle eines Luftangriffes. Weltspiegel: "5 Millionen suchen einen Erben" mit Leni Marenbach und Heinz Rühmann. Lu-Li: "Olympia 1936, 1. Teil - Fest der Völker". Kristall-Palast: "Maienzeit" mit Jeanette MacDonald und Nelson Eddy. Donnerstag, 2. Juni 1938 Die "Baugenossenschaft der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung, Ortsgruppe Fürth" hielt im Kulturverein (Logenhaus) ihre jährliche Generalversammlung ab. Man bezeichnete das Jahr 1937 als Wendepunkt. Die Schulden in Höhe von 213.385 RM aus dem Jahr 1933 hatte man aktuell auf 42.040 RM abgebaut. Man war fast saniert und konnte sich nun wieder der aktiven Bautätigkeit zuwenden. Mit der letzten Vorstellung des Schwankes "Das Verlegenheitskind" am 31. Mai endete die Spielzeit 1937/38 am Stadttheater Fürth. In der Fürther Innenstadt wurde auch dieses Jahr das "Abzeichen für den Frankentag" verkauft. Es zeigte einen Adler, der auf dem Gipfel des stilisierten Berges saß. Darunter stand: "Frankentag Hesselberg 1938". Das untere Ende des länglichen Abzeichens enthielt eine Rosette mit dem Hakenkreuz. Freitag, 3. Juni 1938 Das Flak-Regiment 8/I kam am Donnerstag früh um drei Uhr per Zug wieder nach Fürth zurück. Die Soldaten waren seit 12. Mai in Stolpemünde zu Gefechtsübungen stationiert. Die Ausladung von Geschützen und Gerätschaften erfolgte zügig am Verladebahnhof an der Gebhardtstraße. Danach zogen die Batterien in ihre Kaserne an der Sonnenstraße in der Südstadt. Am vergangenen Samstag und Sonntag traten die Fürther Mädchen vom BDM einschließlich der älteren Jungmädels (JM) zu den vorgeschriebenen sportlichen Wettkämpfen auf dem Lohnert-Spielplatz an. 180 Punkte waren zu erzielen, um die begehrte Siegernadel zu erhalten. Die Besten in den einzelnen Wettbewerben erhielten zudem persönliche Auszeichnungen in Form von Urkunden überreicht. Weltspiegel: "Die verschwundene Frau" mit Lucie Englisch und Hans Moser. Samstag, 4. Juni 1938 Die "Große Fürther Carnevalsgesellschaft" richtete am Samstag, 11. Juni, im Gartenrestaurant Weigel (Kronach) ein Gartenfest unter dem Motto ". . . im siebten Himmel der Liebe" aus. In Anzeigen in der NZ warb man um regen Besuch. Nationalsozialistische Presse gab es in Fürth seit fünf Jahren. Am 1. Juni 1933 erschien erstmals die "Fränkische Tageszeitung". Sie sollte die gesamte fränkische Region abdecken mit den Schwerpunkten Nürnberg und Fürth. Die Fürther Lokalredaktion residierte in der Hirschenstraße 24 (Max-LinsmayerHaus). Bis April 1935 wuchs die Zahl der Fürther Abonnenten auf 5000. Mit Übernahme des "Fürther Anzeigers" im gleichen Jahr durch Kauf stieg die Zahl der regelmäßigen Fürther Leser auf über 9000. Das nun als "Fürther Anzeiger" firmierende Blatt erreichte 1938 täglich über 12.000 Fürther Leser. Das 28
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