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Agitationsblatt mit der deftigen Sprache wurde von OB Jakob als "Musterzeitung des heutigen Deutschlands" bezeichnet. Dienstag, 7. Juni 1938 OB Jakob unternahm mit dem gesamten Fürther Stadtrat eine Betriebsbesichtigung der Firma Schickedanz. Betriebsleiter und Stadtrat Gustav Schickedanz gab einen Überblick über die Eigenerzeugung von Strick- und Webwaren sowie über die kaufmännischen Angelegenheiten. Am letzten Donnerstag am Vormittag gegen 11 Uhr kamen 350 Fürther Schulkinder mit dem Zug am Fürther Hauptbahnhof an. Heiß ersehnt wurden sie von ihren Angehörigen am Bahnsteig empfangen, waren sie doch vier Wochen lang in Pommern bei Gastfamilien untergebracht. Es floss so manche Träne. Mittwoch, 8. Juni 1938 Die Unterführung an der Schwabacher Straße nahe des alten Fürther Krankenhauses wurde an der Nordseite um 2,12 Meter verbreitert. Die Maßnahme war wegen der Elektrifizierung der Züge notwendig geworden. Auch am Fürther Hauptbahnhof kam es zu Umbauten. So wurden die Bahnsteige verlängert und der Zugang zu Gleis 6 an die Bahnsteig-Unterführung angeschlossen. Bisher lag der Zugang ausschließlich an der Karolinenstraße. Die große Fürther Baugenossenschaft "Eigenes Heim" hatte in den letzten drei Jahren 102 Wohnungen geschaffen. Schwerpunkt der derzeitigen Aktivitäten lag auf dem Erwerb von Bauland im Gebiet am Finkenschlag auf der Schwand. Hier sollte neuer Wohnraum insbesondere für die Angehörigen der Waggon- und Flugzeugwerke (Hardhöhe) entstehen. Der Baugenossenschaft gehörten zum Jahresbeginn 1938 insgesamt 574 Mitglieder an. Im Bestand hielt man 540 Wohnungen und 295 Häuser. Donnerstag, 9. Juni 1938 Zugfahren lag im Trend! Während der Pfingstverkehrs der Bahn vom 2. bis 6. Juni wurden an den Nürnberger Bahnhöfen zusammen 138.578 Fahrkarten abgesetzt. Am Fürther Hauptbahnhof wurden in der gleichen Zeit 20.503 Fahrkarten verkauft. Die Vergleichszahlen aus dem Jahr 1937: 123.409 bzw. 19.800. Die NZ forderte ihre Leser dazu auf, zur Verschönerung des Fürther Stadtbildes wieder Blumen und sonstige Pflanzen in die Fenster zu stellen. Der Verschönerungsverein Fürth wollte die schönsten Fenster - wie jedes Jahr - nach einer Begehung prämieren. Die Fürther Ortskrankenkasse hatte ihre Leistungen im Krankheitsfall erhöht. Trotzdem hatten sich die finanziellen Verhältnisse der Krankenkasse im Jahresverlauf verbessert. Ursächlich für diese Entwicklung war die Zunahme der Mitglieder um rund 400 auf nun 23.208. Durch die Auflösung der Innungskrankenkasse waren allein rund 300 Fürther Gastwirte der Ortskrankenkasse beigetreten. Zu den Neuerwerbungen des Fürther Heimatmuseums (betreut vom Stadtarchiv) zählte eine aus dem Jahr 1830 stammende übermannshohe Spieluhr sowie eine kleine Nähmaschine, deren Rad man noch mit der Handkurbel bewegte. Weltspiegel: "Schüsse in Kabine 7" mit Maria Andergast und Hermann Speelmans. Kristall-Palast: "Der zerbrochene Krug" mit Angela Salloker und Emil Jannings. Freitag, 10. Juni 1938 Hinaus in die nähere Heimat: Am Donnerstag fuhren 1100 Fürther Schulkinder mit dem Zug "ins Blaue". Es war die 20. Schülerfahrt. Erste Station war Kitzingen. Nach der Stadtbesichtigung ging es per Boot oder auf dem Wanderweg zum Weinort Sulzfeld. Für das Mittagessen wurde nach einer weiteren Bootsfahrt in Ochsenfurt Station gemacht. Gegen 14 Uhr traf dann der Zug in Würzburg ein, wo Hofgarten, Residenz und Marienburg auf dem Programm standen. Der Sonderzug fuhr in den Abendstunden von Würzburg auf direktem Weg wieder zurück nach Fürth. Die Organisation und Gesamtleitung lag in den Händen von Hauptlehrer Noel, dem in der Nachkriegszeit langjährigen Vorsitzenden des Verkehrsvereins Fürth. Alhambra: "Das große Abenteuer" mit Charlotte Susa und Albrecht Schoenhals. Samstag, 11. Juni 1938 29