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Helferinnen sollten jedoch nicht nur für den zivilen Hilfsdienst geschult werden, sondern auch "für einen Ernstfall im militärischen Bereich an der Seite der deutschen Wehrmacht!" Nach den Sommerferien begann am kommenden Montag an allen Fürther Schulen wieder der Unterricht. Wegen der Reichsparteitage in Nürnberg hatte man die Sommerferien für die NürnbergFürther Schulen verlängert (viele Schulen dienten als Massenquartiere), zum Ausgleich dafür wurden die Weihnachtsferien um die gleiche Anzahl an Tagen gekürzt. Montag, 26. September 1938 Für eine am Montagabend 8 Uhr angekündigte Rede Hitlers im Berliner Sportpalast war für alle Fürther NSDAP-Ortsgruppen Gemeinschaftsempfang Pflicht. Die Rede wurde von allen deutschen Rundfunksendern übertragen. Sämtliche Fürther Kinos sowie das Stadttheater hatten in dieser Zeit für Rundfunkempfang zu sorgen. In den Gaststätten wurde während der Radioübertragung der Hitlerrede nicht bedient. Auch der zweite Spieltag bescherte der SpVgg ein Heimspiel. Dabei besiegte das Kleeblatt Schwaben Augsburg mit 3:0. Tore für Fürth durch Frank (2), und Schnittger. Dienstag, 27. September 1938 Bei strahlender Herbstsonne war am Sonntag um 11.18 Uhr über Fürth das neue Luftschiff "Graf Zeppelin" zu sehen. Es war in Nürnberg zu einer mehrstündigen Fahrt gestartet. An Bord befanden sich 80 Personen. Noch immer gab es Passanten, die den Hut zogen und damit nach oben winkten. Ganz Fürth war am Montagabend wie ausgestorben, bis auf den dicht bevölkerten Schlageterplatz. Dort hatte man für die Hitlerrede vier Großlautsprecher aufgestellt. Stadttheater Fürth: "Der Graf von Luxemburg", Operette von Lehar. Mittwoch, 28. September 1938 Der Aufbau der Buden und Karussells für die Fürther Kirchweih war wieder in vollem Gang. Prunkstücke am Dreikönigsplatz waren an der Nordseite "Bruch's Berg- und Talbahn" und davor in Richtung Rathaus "Leeser's Dampfkarussell", letzteres gastierte zum 30. Mal in Folge (!) in Fürth. Ein 40-jähriger jüdischer Fürther Facharzt für Hautkrankheiten mit Praxis in der Schwabacher Straße 20 wurde vom Schwurgericht am Landgericht Nürnberg-Fürth zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Angeblich überführte man ihn als Abtreiber und Rassenschänder. Er wurde im FA mit Bild und vollem Namen als "echter Talmudjude" bezeichnet. Seine beiden Söhne verhöhnte man im FA als "Taugenichtse" und "geistig nicht normal". Kristall-Palast: "Einmal werd` ich Dir gefallen" mit Marie Luise Claudius und Paul Hörbiger. Donnerstag, 29. September 1938 Pünktlich zur Fürther Kirchweih öffnete wieder das Kabarett "Platzl" in der Blumenstraße (beim Kino Kristallpalast) seine Pforten. Die Vorstellungen fanden stets am Samstag und Sonntag statt. Da ein politisches Kabarett kaum mehr möglich war, hatte sich Besitzer Georg Heid auf kleine Schwänke und Possen spezialisiert, musikalisch unterstützt von der kleinen Hauskapelle. Das Eröffnungsprogramm nannte sich "Der Stammhalter". Erstmals konnte 1938 der große Schlageterplatz (heute Fürther Freiheit) in die Kirchweih komplett einbezogen werden. Insgesamt waren 55 Schausteller mit ihren Fahrgeschäften, Buden und Ständen in Fürth vertreten. In Fürth begannen wieder die beliebten Kochkurse des Deutschen Frauenwerks mit dem Titel "Volkswirtschaft - Hauswirtschaft". Dabei lernten die Teilnehmerinnen, wie die Erzeugnisse des Bodens zu nahrhaften und bekömmlichen Gerichten verarbeitet werden. Freitag, 30. September 1938 Im FA erließ OB Jakob einen Aufruf an die Fürther Bevölkerung, für geflüchtete Sudetendeutsche gut erhaltene Kleider, Schuhwerk und Lebensmittel zu spenden. Abgeben konnte man die Liebesgaben bei den Dienststellen der DAF. Samstag, 1. Oktober 1938 48