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An dem in Fürth durchgeführten "Schaufensterwettbewerb" um den Preis des Gauleiters hatten sich viele einschlägig bekannte Geschäfte beteiligt. Auf eine besonders geschmackvolle Dekoration des Schaufensters legte man Wert. Den Preis des Gauleiters erhielt ein Tabakwarengeschäft in der Hindenburgstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße). Darüber hinaus gab es noch 17 Diplome für besonders dekorative Schaufenster einzelner Fürther Geschäfte. Samstag, 29. Oktober 1938 Einer der damaligen Fürther Ehrenbürger, Reichsstatthalter Ritter von Epp, bedankte sich jetzt bei der Stadt Fürth für das am 16. Oktober übergebene Geschenk zu seinem 70. Geburtstag. Eine Fürther Abordnung hatte ihm ein in Schweinsleder gebundenes Werk mit künstlerischen Beschlägen zur Fürther Geschichte persönlich übergeben. Die Disziplinlosigkeiten im Straßenverkehr nahmen weiter zu. Allein in Nürnberg wurden im Monat Oktober 16 Personen bei Verkehrsunfällen getötet. Der Polizeipräsident für Nürnberg/Fürth ordnete jetzt für beide Städte verschärfte Verkehrskontrollen an. Dabei sollten auch Polizeibeamte in Zivil eingesetzt werden. Weltspiegel: "Eine Frau kommt in die Tropen" mit Hilde Krüger und Otto Wernicke. Kristall-Palast: "Der Biberpelz" mit Ida Wüst und Heinrich George. Montag, 31. Oktober 1938 Erstmalig konnten Fürther Bürger eine KdF-Schiffsreise rund um Italien buchen. Dabei wurden vom Schiff "Oceana" die Städte Venedig, Palermo, Neapel und Genua angefahren, ansonsten ging es mit dem Schiff die Küsten entlang. Die Reise vom 1. bis 11. Dezember kostete einschließlich Zugfahrt, Schiff, Vollpension, Landausflügen und Führungen 160 RM pro Person. Am Wochenende kam es in Nürnberg/Fürth zum 4. Julius-Streicher-Gepäckmarsch. Für über 3000 SAMänner war dies "der" sportliche Höhepunkt im Jahr. Der Frankenführer ehrte persönlich die Sieger dieser harten Wehrsportveranstaltung. Dienstag, 1. November 1938 Der aus Fürth stammende Gauleiter von Danzig, Albert Forster, war nun schon seit acht Jahren in diesem Amt tätig. Der nationalsozialistische Senkrechtstarter aus der Fürther Südstadt vertrat mit aller Härte die Interessen der deutschen Bevölkerung Danzigs gegenüber den Polen. Zu alten Kämpfern sagte Forster: "Ich persönlich sehe für Danzig sehr optimistisch. Die schlechten Zeiten, die hinter uns liegen, kommen nicht mehr wieder. Was für uns kommen kann, sind nur bessere Zeiten. Diese Feststellung kann uns nur freudig stimmen." Viel Beifall und Blumen: Am Montagabend wurde im Fürther Stadttheater vom Philharmonischen Verein das Chorwerk "Segen der Erde" aufgeführt. Zum verstärkten Orchester des Fürther Stadttheaters sang der Chor des Lehrergesangverein Fürths unter der Leitung von Hauptlehrer Stenz. Mittwoch, 2. November 1938 Die seit dem Jahr 1825 existierende Fürther Papiergroßhandlung "S.J. Kornblums Nachf." wurde jetzt arisch. Die Papier- und Pappengroßhandlung Bezold hatte den Betrieb in der Hindenburgstraße 83 übernommen. Die Hindenburganlage (heute Adenaueranlage) wurde lichter. Arbeiter des Fürther Stadtgartenamtes kappten etliche alte kranke Bäume und führten sie der Holzwirtschaft zu. Unter den Passanten wurden die Maßnahmen unterschiedlich diskutiert. Die NS-Volkswohlfahrt "KdF" organisierte in Fürth einen "Veranstaltungsring" zur Feierabendgestaltung. Er lief über ein Kalenderjahr und beinhaltete Theater- und Konzertvorstellungen, bunte Abende, Militärkonzerte sowie Varieté-Vorstellungen. Abmeldescheine gab es bei der KdF-Geschäftsstelle in der Hirschenstraße 24. Am Dienstagvormittag fanden sich wie jedes Jahr Abordnungen der Partei, der Stadt Fürth und der Ärzteschaft am Grabe von Dr. Dr. Streck ein, um dem "Kämpfer der Bewegung" zu gedenken. Der Fürther Frauenarzt hatte es bis zum Sanitätsbrigadeführer gebracht. Donnerstag, 3. November 1938 Im Rahmen einer KdF-Veranstaltung wurde am Dienstagabend die Fürther Reithalle an der Lange 54