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und zeigte ab sofort sein freigelegtes rotes Fachwerk. Bei Fürther Städtischen Betriebsamt waren neue "Luftschutzlampen" für selbsttätige Treppenlichtanlagen und Hausflure eingetroffen. Sie wurden zum Stückpreis von 1,37 RM abgegeben. Anschließen mussten sie Elektro-Installateure. Anlässlich des "Helden-Gedenktages" (9. November) wurden im Haus der Jugend in der Fürther Marienstraße 4 etwa tausend Lebensmittelpakete an Kriegsopfer verteilt. Fürther Hilfsbedürftige erhielten über die WHW-Ausgabestelle Katharinenstraße Kinokarten für einen kostenlosen Filmbesuch. Jeden Wochentag war ein anderes Fürther Kino mit einer 16-Uhr Vorstellung für die Bedürftigen an der Reihe. Donnerstag, 10. November 1938 Wie jedes Jahr am 9. November, kam es im Fürther Stadttheater zur üblichen Ehrung der Toten der Bewegung. Der Festakt galt den sechzehn Erschossenen beim Marsch auf die Feldherrnhalle in München 1923. Die Bühne war in dunkelrotem Tuch ausgeschlagen, im Hintergrund leuchtete ein silbernes Hakenkreuz. Ein Ehrensturm der Fürther SA stand mit der Traditionsfahne auf der Bühne. Trommelwirbel und Musik wechselten einander ab. Kreisleiter und OB Jakob hielt die Gedenkrede. Beim Verlesen der Namen der Toten hatten sich alle Anwesenden von den Plätzen zu erheben. Die Feier endete mit dem obligatorischen Sieg-Heil, dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Der Stamm Fürth der Hitlerjugend veranstaltete in der Nacht des 9. November eine Gedenkstunde in der im Fürther Stadtwald gelegenen Wallensteinschlucht. Auch hier dominierten Trommelwirbel und Musik des Spielmannszuges. Die Gedenkrede für die Toten der Bewegung hielt Bannführer Heusinger. Stadttheater Fürth: "Der Opernball", Operette von Heuberger. Freitag, 11. November 1938 In Fürth wurde in der "Reichskristallnacht" die Synagoge angezündet, nachdem am Nachmittag schon ein Brandbeschleuniger in das Innere gebracht wurde. Die Synagoge wurde vollständig eingeäschert. Die Feuerwehr verhinderte nur ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude. Die Schaufenster jüdischer Geschäfte wurden eingeschlagen, Fensterscheiben in jüdischen Wohnungen ebenfalls. Darüber hinaus wurden häufig Mobiliar und sonstiger Hausrat zerstört. Die jüdischen Bewohner trieb man am Schlageterplatz zusammen. Sie mussten dort die Nacht über ausharren. Originalton FA: "Die Mischpoke ist in der Tat das Böse, das fortzeugend Böses nur gebären kann." Kristall-Palast: "Diskretion Ehrensache" mit Heli Finkenzeller und Theo Lingen. Samstag, 12. November 1938 Seit 44 Jahren veranstaltete die naturwissenschaftliche Vereinigung "Iris" Fürth eine alljährliche Insektenbörse. Zum Kauf und Tausch von Käfern und Schmetterlingen kamen Interessenten aus Bayern, Württemberg, Thüringen und sogar aus Sachsen. Am Sonntag ab 9 Uhr war es in der Gaststätte "Goldener Schwan" am Grünen Markt wieder so weit. Von der Größe her behauptete die Fürther Insektenbörse nach Berlin und Frankfurt den dritten Platz in Deutschland. Auf Antrag der Standortverwaltung der Wehrmacht richtete die Nürnberg-Fürther Straßenbahn eine neue Buslinie (Nr. 91) ein. Die Länge betrug zwei Kilometer und bediente im 20-Minuten-Takt die Haltestellen Flößaustraße - Saarburger Straße - Panzerabwehrkaserne und umgekehrt. Der Omnibus verkehrte zwischen 7.40 und 24 Uhr. Weltspiegel: "Heldentum und Todeskampf unserer Emden" (Marine-Kriegsfilm). Stadttheater Fürth: "Ein ganzer Kerl", Komödie von Buch. Montag, 14. November 1938 Am letzten Mittwoch nahmen die Angehörigen der ersten Kompanie des Bataillons Infanterie-Regiment 21 auf der Laderampe an der Gebhardtstraße Abschied von ihren Vorgesetzten und Familien. Sie verließen die Garnisonstadt Fürth in Richtung Coburg. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof gegen Schweinfurt 05 vor 7000 Zuschauern mit 2:1. Tore für Fürth durch Fiederer (2). Damit blieb man auf Platz drei der Tabelle. Dienstag, 15. November 1938 Die Schikanen gingen weiter: Auch in Fürth wie auch in ganz Deutschland mussten Juden ihre Autos mit 56