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Nicht nur "schön" sagen - auch kaufen! Am vergangenen Sonntag wurde im Stadtarchiv die alljährliche "Weihnachtsausstellung Fürther Künstler" eröffnet. Fürths neuer zweiter Bürgermeister Dr. Häupler warb bei seiner Eröffnungsansprache für bodenständige Kunst. Schlenderten am ersten Tag noch überwiegend Ehrengäste durch die Räume, so strömten ab Montag die Fürther Bürger durch die ehemaligen Krankenzimmer, um ein passendes Geschenk zu finden. In der Ausstellung fanden sich Arbeiten der Künstler Karl Dörrfuß, Karl Hemmerlein, Rudolf Rösermüller, Johannes Schopper, Theodor Linz, Georg Schilling, Willy Baum, Hans Gebelein, Karl Muggenhöfer, Hans Härdtlein, Jakob Durst, Peter Bina, Josef Wittmann, Philipp Siebenkäß und Friedrich Schwarz. Kristall-Palast: "Der Tag nach der Scheidung" mit Luise Ulrich und Hans Söhnker. Weltspiegel: "Am seidenen Faden" mit Käthe von Nagy und Willy Fritsch. Lu-Li: "Das Geheimnis der Marneschlacht 1914" (Kriegsdokumentation). Donnerstag, 8. Dezember 1938 Am Mittwochnachmittag veranstaltete die Fürther NS-Frauenschaft im Geismannsaal ein Märchenspiel. Die kleinen Darsteller gaben ihr Bestes, um die Zuschauer zu begeistern. So bereitete die NSFrauenschaft den Kleinen und Kleinsten einen frohen Nachmittag, der den Zweck hatte, dass sich möglichst viele Kinder der neugegründeten Spielgruppe anschließen möchten. Ein Umzug in eine größere Wohnung. Die städtische Wohnungsfürsorge Fürth in der Königstraße 76, Eingang Mohrenstraße, war dafür zuständig: Es bestand die Möglichkeit, im Stadtgebiet Fürth eine größere Anzahl von Wohnungen mit einer Monatsmiete zwischen 50 und 200 RM zu vergeben. Im Gegenzug sollten Volksgenossen Unterkünfte mit einem monatlichen Mietpreis bis 50 RM im Tauschweg anbieten. Friseur Gütler in der Fürther Königstraße 79 (gegenüber dem Rathaus) warb in Anzeigen um Kundschaft für seine "Dampfdauerwellen" zum Weihnachtsfest. Freitag, 9. Dezember 1938 Wie an anderen Verladestellen in der Region auch, wurden die Güterzüge an der Fürther Gebhardtstraße nicht rechtzeitig entladen. Die Verladestation der Reichsbahndirektion Nürnberg war mit der Entladung von 670 Waggons im Rückstand. Um die dringend benötigten Waren schneller in die Betriebe zu bekommen, erhöhte man das Wagenstandgeld um das Dreifache und ordnete Entladezeiten auch an Sonntagen an. Die Gewerbeaufsichtsämter mussten diese Sonntagsarbeit genehmigen. Die Anwohner an der Gebhardtstraße waren alles andere als begeistert. Der Fürther Sänger Anton Germann galt an der Kölner Oper als Starbassist. Der begnadete Sänger ging aus der Fürther Gesangsschule Elisabeth Scheuer hervor. Alhambra: "Helden in Spanien" (Kriegsdokumentation). Samstag, 10. Dezember 1938 Von Samstag bis einschließlich Dienstag (13. Dezember) waren im Fürther Haus der Jugend in der Marienstraße 4 alle die Sachen zu einer Schau zusammengefasst, die Mädchen und Jungmädel für das WHW geschaffen hatten. Die Ausstellung sollte die Eltern von der BDM-Tätigkeit überzeugen. Öffnungszeiten 9 bis 19 Uhr. Am Sonntag, 11. Dezember, durften die Läden in der Zeit von 11 bis 18 Uhr offengehalten werden ("Silbersonntag"). Dies galt auch für den 18. Dezember ("Goldsonntag"). Anzeige im FA: "Das Koffer- und Lederwarengeschäft am Rathaus Ecke Brandenburger- und Bäumenstraße ist arisiert und wird am Samstag, 10. Dezember 1938 neu eröffnet. Koffer-Friedrich." Uniformen für die Fürther Hitlerjugend, Jungvolk und BDM offerierte das Textilgeschäft Herrmann in der Schwabacher Straße 76 in Anzeigen im FA. Montag, 12. Dezember 1938 Die Nürnberg-Fürther Straßenbahn bereitete ihren Fahrgästen eine besondere Weihnachtsfreude. Es wurden Fahrscheinhefte in einer exklusiven Weihnachtshülle ausgegeben. Diese Packung beinhaltete fünf Hefte mit je fünf Fahrscheinen und kostete 4 RM. Viele dieser Packungen enthielten einen Gutschein für ein weiteres Fahrscheinheft. Erhältlich waren die Packungen beim Schaffner oder an den Vorverkaufsstellen. In der Presse wurde die Neugestaltung der Hindenburganlage (heute Adenaueranlage) vorgestellt. Zentral war ein neuer Musikpavillon aus Cadolzburger Sandstein vorgesehen, dazu kam ein 61