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Milchhäuschen am Ende der Moststraße sowie ein sich anschließender Kinderspielplatz entlang der Bahnhofstraße. Eine neue Bedürfnisanstalt wollte man unter die Erdoberfläche bauen. Schließlich sollten sich kreuzende Diagonalwege mit elektrischer Beleuchtung eine Verbindung zum Schlageterplatz herstellen. Im Haushalt der Reichspost stand ein Betrag von 400.000 RM bereit, um den Umbau der Fürther Hauptpost am Bahnhofplatz zu realisieren. Dabei sollte der Westflügel in Richtung des alten Krankenhauses einen Ausbau erhalten, ebenso der Hauptbau in den Hofraum hinein. Die Post wünschte den Erwerb des Areals des Nachbargrundstücks "Altes Krankenhaus", um dort Garagen für die Postautos bauen zu können. Mit den Baumaßnahmen wollte man im Frühjahr 1939 beginnen. Dienstag, 13. Dezember 1938 In der ersten Woche der "Weihnachtsausstellung Fürther Künstler" konnten von 97 Werken bereits 22 verkauft werden. Im Saal der Fürther Nothilfe fanden sich am Sonntagnachmittag etwa hundert Kriegerwitwen und Soldatenväter zu einer Feier ein. Die Teilnehmer wurden von der NS-Kriegsopferversorgung mit Kaffee und Bergen von Kuchen verwöhnt. Zum Abendessen kredenzte man Würstchen und Tee, ehe man die Besucher mit je einem Geschenk in Form von Likör und Lebkuchen (Spende von OB Jakob) wieder entließ. Der Fürther Bevölkerung wurde der Mund wässrig gemacht. Am kommenden Montag sollten drei "KdFVolkswagen" durch Fürth rollen und am Schlageterplatz (heute Fürther Freiheit) aufgestellt werden. Dort war für Interessenten eine eingehende Besichtigung möglich. Geplant war ab Mittag eine Weiterfahrt der Volkswagen nach Seukendorf, Cadolzburg, Ammerndorf und Langenzenn. Die SpVgg verlor am Sonntag ihr Auswärtsspiel beim BC Augsburg mit 0:4. In der aktuellen Tabelle der Gauliga Süd lag man damit nach zehn Spielen auf Platz acht. Mittwoch, 14. Dezember 1938 Fürther Bürger, die an der KdF-Schiffsreise rund um Italien teilnahmen, sendeten von Bord der "Oceana" aus ein Grußtelegramm an OB Jakob: "Fürther Urlauber auf Italienrundfahrt grüßen vom Dampfer Oceana mit Heil Hitler." In Fürth ging der Christbaumverkauf gut voran. An immer mehr hofseitigen Fassaden der Mietshäuser sah man bis in das höchste Stockwerk an Fenstern befestigte Christbäume mit der Krone nach unten hängen, um sie bis zum Weihnachtsfest frisch zu halten. In Vorbereitung auf die NS-Kampfspiele führte die Fürther SA-Standarte 24 einen Reitausbildungskurs in der Reithalle an der Langestraße durch. Jeden Montag wurde von 19 bis 22 Uhr in drei Abteilungen mit je acht Mann geritten. Weltspiegel: "Das Mädchen mit dem guten Ruf" mit Olga Tschechowa und Attila Hörbiger. Donnerstag, 15. Dezember 1938 Durch die erbrachten Leistungen in der Volkswirtschaft wurde im Jahr 1937 eine Kaufkraftersparnis von über 100 Mio RM erzielt. Auf Fürth berechnet, ergab sich eine jährliche Kaufkraftersparnis von 140.000 RM oder etwa 6 RM je Haushalt. Insbesondere Markenartikel waren durch Verbesserung in der Produktion um etwa 10% billiger geworden. Durch das somit höhere monatliche Haushaltsgeld konnten die Fürther daher zu den Festtagen besonders gut einkaufen. Für die Kinder brachte das Fürther Stadttheater das Grimmsche Märchen von "Dornröschen". In den Tagen vor Weihnachten fanden sehr viele Vorstellungen für die Schulkinder statt. Aus den Orten des Fürther Landkreises wurden die Schüler jeweils mit dem Zug nach Fürth gebracht. Freitag, 16. Dezember 1938 Am heutigen Freitag hatten alle BDM-Mädel von Fürth um 19.30 Uhr am Dreikönigsplatz zu einem Sammelappell anzutreten. Pimpfe und Hitlerjungen trafen sich zeitgleich aus demselben Grund am Haus der Jugend in der Marienstraße. Um 20 Uhr marschierte man los und traf sich gemeinsam um 20.10 Uhr auf dem Schlageterplatz (heute Fürther Freiheit). Die Führerinnen und Führer hatten für vollzähliges Antreten und tadellosen Dienstanzug zu sorgen. Insgesamt standen 1600 Jungen und Mädchen stramm. Über die Presse appellierte man an die Fürther Elternschaft, die WHW-Sammlung von HJ und BDM zu unterstützen. FA: "Lasst die Jungen und Mädel nicht vergeblich an euch herantreten. Jede Spende an diesem Tag ist nicht nur ein Opfer für dieses große Werk, sondern auch ein erzieherisches Vorbild für 62