unsere Jugend." Alhambra: "Spiegel des Lebens" mit Paula Wessely und Attila Hörbiger. Lu-Li: "Rätsel der Urwaldhölle" (Forschungsfilm von Schulz/Kampfhenkel). Samstag, 17. Dezember 1938 Das Fürther Heimatmuseum, beheimatet im alten Krankenhaus, erwarb im Landkreis einige Stücke aus bäuerlichem Besitz. Dazu zählte z.B. eine alte Wiege, ein bemalter Bauernschrank, ein Bauerntisch mit zwei Stühlen, ein Butterfass sowie ein Kleidungsstück namens "Bratenrock", letzteres aus Großhabersdorf. An diesem Samstag lief die WHW-Sammlung von HJ und BDM an. Verkauft wurden zwölf verschiedene Holzfigürchen in fröhlichen Farben. Den Abschluss bildete eine Großveranstaltung am Sonntagabend im Fürther Geismannsaal. Stadttheater Fürth: "Die Dubarry", Operette von Millöcker. Montag, 19. Dezember 1938 Das "Amt für Berufserziehung und Betriebsführung" der DAF ehrte die besten fränkischen Übungsfirmen, die sich um die Ausbildung des Nachwuchses verdient gemacht hatten. Die Feierstunde fand im Nürnberger Hotel "Deutscher Hof" statt. Unter den geehrten Firmen fand sich auch die Fürther Textilgroßhandlung Fischer & Co. Im Rahmen des WHW wurden ab diesem Montag im Hof des städtischen Fürther Wohlfahrtsamtes wieder Seefische an bedürftige Familien abgegeben. Wegen diverser Spiele um den Reichsbund-Pokal war die Mannschaft der SpVgg an diesem Wochenende spielfrei. Kristall-Palast: "Frisco-Express" mit Frances Dee und Bob Burns. Stadttheater Fürth: "Zwei Herren von Verona", Lustspiel von Shakespeare. Dienstag, 20. Dezember 1938 Mit dem verkaufsoffenen Sonntag ("Goldener Sonntag") schob sich die über Nordeuropa liegende Kältewelle nach Bayern. Lag man am Samstag in Nürnberg/Fürth noch bei etwa minus sechs Grad, so sank in der Nacht zum Sonntag die Temperatur auf minus 15 Grad und hielt auch tagsüber an. Im südlichen Bayern war es noch kälter. Die Kälte in Nürnberg/Fürth war besonders unangenehm durch einen schneidenden Nordostwind. Der verschleierte Himmel ließ keinen Sonnenstrahl durch. In Anwesenheit des gesamten Fürther Stadtrates wurden am Montag die neugeschaffenen Räume der Fürther Städtischen Werke in der Ottostraße 27 eingeweiht. Bürgermeister Dr. Häupler eröffnete die Ausstellung der neuesten Gas- und Stromgeräte. Ein Verkauf fand dort nicht statt. Die Beratung der Kunden war das Hauptanliegen. Jedes Gerät konnte in Betrieb vorgeführt werden. Die Fürther HJ und der BDM konnten trotz der Kälte stolz auf ihr Sammelergebnis zugunsten des WHW sein. Treppauf treppab waren Jungen und Mädchen am Wochenende mit den Sammelbüchsen unterwegs gewesen. Bannführer Heusinger schloss bei der Abschlussveranstaltung im eindrucksvoll dekorierten Geismannsaal seine Rede mit den Worten: "Wir versichern, dass Deutschlands Jugend jederzeit marschiert, wohin der Führer auch befiehlt." Mittwoch, 21. Dezember 1938 Am Montagvormittag bestaunten und fotografierten viele Fürther die drei "KdF-Volkswagen" (darunter ein Cabriolet) am Schlageterplatz (heute Fürther Freiheit). Der Viertakter mit dem Heckmotor hatte trotz beißender Kälte viele Bewunderer angelockt. Über einen Lautsprecherwagen wurden technische Einzelheiten gegeben. In der Presse wurden die Leistungen des WHW aufgelistet, um der Opferbereitschaft der Fürther Bevölkerung nach Straßensammlungen, Spenden und Eintopfsonntagen etwas entgegensetzen zu können. So wurden 3293 Familien mit 7787 Köpfen in sieben Fürther Standortgruppen betreut. Ihnen standen z.B. 11.094 Kohlengutscheine, 41.971 Pfundtüten und 4535 Gemüsekonserven zur Verfügung. Daneben gab es Mehl, Fett, Zucker, Kaffee, Brot und Fleisch, außerdem noch 5380 Kino- und Theaterkarten. Donnerstag, 22. Dezember 1938 63
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