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Haltestellen vorübergehend aufgehoben. In Fürth war nur die Haltestelle Kaiserstraße davon betroffen. Kinder über 6 (bisher 10) Jahren hatten jetzt den vollen Fahrpreis zu entrichten, zwei Kinder unter 6 Jahren benötigten einen Fahrschein. Kinderwagen, Körbe, Musikinstrumente und ähnlich sperrige Gegenstände waren von der Beförderung ausgeschlossen. Die Stadt Fürth gab sich eine neue Vergnügungssteuerordnung: Die Steuersätze wurden gegenüber bisher um durchschnittlich 50% erhöht. Weiterhin neu: Eine Steuerpflicht für Veranstaltungen von Amateursportvereinen (12%). Von Wirtschaftsämtern anderer Orte ausgegebene Bezugsscheine wurden in Fürth nur dann eingelöst, wenn diese vorher vom Fürther Wirtschaftsamt abgestempelt waren. Außerdem musste man den schriftlichen Nachweis des Einzelhandelsgeschäftes beibringen, von welchem die Ware bezogen werden sollte. 12. März 1947 Die „Arbeitsgemeinschaft der Kleingärtner Fürth“ bestand aus 52 Einzelvereinen und vertrat 2241 Mitglieder. Anlässlich der Delegiertenversammlung im Vereinsheim „Volkswohl“ wünschte man sich für 1947 gutes Wetter, Unterstützung durch amtliche Stellen und zur Entlastung der angespannten Ernährungslage einen vollen Ernteerfolg. Die Kartoffelpreise für März und April betrugen bei Abgabe in Mengen von 50 kg und mehr bei Lieferung „frei Keller“ durch den Erzeuger 8,60 RM. Bei Abgabe von Kleinmengen unter 50 kg war ein Zuschlag von 8 Pfennigen je 5 kg zu bezahlen. In Leserbriefen an die NN beschwerte man sich darüber, dass manche Fürther Amtsstellen schon lange vor Schluss der Bürozeit niemand mehr abfertigten und Süßstoff nicht auf Abschnitte der Lebensmittelkarten zugestellt wurde, sondern die ganze Produktion im Schwarzhandel versickerte. Aufgrund des herrschenden Mangels an Baustoffen und Kohle Personen war an einen großzügigen Wohnungsbau nicht zu denken. In Fürth fehlten rund 7000 Wohnungen. Die Bevölkerung reagierte auf die ungelöste Wohnungsfrage noch empfindlicher als auf die unzureichende Ernährungssituation. Das Schlagwort „baut Wohnungen“ erklang immer dringlicher. Weltspiegel: „Verdacht“, ein amerikanischer Kriminalfilm unter der Regie von Alfred Hitchcock, in den Hauptrollen Cary Grant und Joane Fontaine. 15. März 1947 Die Stadt Fürth erhielt die Mitteilung, dass wegen eines noch fehlenden Prozentbruchteiles zur Messziffer weitere 4000 Flüchtlinge aufzunehmen seien. Dies erforderte nach städtischen Berechnungen eine Beschlagnahme von weiteren 2000 Zimmern. Die Belegungsdichte würde dabei von 2,37 auf 2,40 steigen. Nach diesen Maßnahmen könnte Fürth dann mit einer Totalzuzugssperre rechnen. In einem Leserbrief an die NN wurde folgender Fall aus dem Alltag geschildert: Eine Bekannte der Leserbriefschreiberin besaß einen jungen Dackel und erhielt für diesen aufgrund eines tierärztlichen Attestes eine Zuteilung von monatlich zwei Pfund Fleisch (zweite Qualität) und fünf Pfund Haferflocken. Der Ehemann der Leserbriefschreiberin hatte wegen Unterernährung dagegen nur eine einmalige Zulage von 100 g Nährmitteln erhalten, die aber wegen der schlechten Versorgungslage nicht weiter bewilligt wurde. Durch das Entgegenkommen der Fürther Kohlenstelle war es möglich geworden, zwei weitere Volksspeisestätten, Löwenplatz 9 („Bassgeige“) und Jakobinenstraße 11 („Brunner“) einzurichten. Nachdem aus dem Fond des „Frankenhilfswerks“ noch 20.000 RM vorhanden waren, konnte der Betrieb der nunmehr acht Volksspeisestätten bis zum 30. Juni offengehalten werden. Mit der Herabsetzung der Lebensmittelrationen für die 99. Zuteilungsperiode auf 1090 Kalorien wurde in Bayern der bisher tiefste Stand der Ernährung erreicht. Ein beträchtlicher Teil der in Bayern erzeugten Lebensmittel verschwand auf dem Schwarzen Markt und wurde von jenen konsumiert, die nicht arbeiteten. 18. März 1947 Von der Fürther Kriminalpolizei wurden 11 Personen (darunter zwei Frauen) festgenommen, die 12 Ampullen Morphium und 200 Koffein-Tabletten aus dem amerikanischen Medical-Depot gestohlen hatten. Sie hatten die Ware für 5000 RM auf dem Schwarzen Markt angeboten. Die Zahl der in Fürth in Fürsorgebetreuung stehenden Säuglinge stieg aufgrund der Flüchtlingszahlen 39