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Arnold, Jean Arthur und James Steward in den Hauptrollen. 3. Mai 1947 Für die Eröffnung des Fürther Flussbades wurde der 10. Mai bestimmt. Infolge Geld- und Materialmangels konnten nur die notdürftigsten Instandsetzungen vorgenommen werden. Zum Umkleiden für Frauen diente die Holzauskleidehalle im Zahlbad, für die Männer die offene Holzauskleidebaracke im Freibad. Zwei Schwimmstege verbanden die Ufer. Beide Bäder wurden ohne Eintrittsgelder als Freibäder geführt. Vier Bademeister regelten den täglichen Betrieb. Nach Prüfung der Unterlagen erklärte die Militärregierung Fürth zum Brennpunkt des Wohnraumbedarfs und erließ eine Totalzuzugssperre. Sollte der Notstand eines Tages behoben sein, so würde man die Sperre wieder aufheben. (Frühere Einwohner, wie z.B. entlassene Kriegsgefangene, durften natürlich zurückkehren - vorausgesetzt, dass kein neuer Wohnraum notwendig war.) Die IHK Mittelfranken protestierte gegen die Einführung der Sommerzeit. Die Vorverlegung der Zeit erfordere kürzere Ruhezeiten und führe zu einem höheren Kalorienverbrauch der Arbeitnehmer. Das für 27. April vorgesehene Gastspiel des Balletts Raimonds musste abgesagt werden, da es nicht möglich war, Hotel- oder private Quartiere zu bekommen. Auch ein Omnibus oder Lastkraftwagen zum Transport in eine umliegende Gemeinde für eine mögliche Übernachtung dort konnte nicht zur Verfügung gestellt werden. 7. Mai 1947 Während der Sommerzeit arbeiteten die städtischen Dienststellen mit durchgehender Arbeitszeit von 8 bis 17 Uhr, an Samstagen von 7.30 Uhr bis 13 Uhr. Die Fürther Polizei wies darauf hin, ihren „Flurdienst“ zu verstärken. Durch das Herumtrampeln in frisch angesäten Beeten oder Äckern entstand hoher Schaden. Die dadurch fehlenden landwirtschaftlichen Produkte ließen die Kalorienmenge auf den Lebensmittelkarten noch weiter nach unten sinken. Auch Kleingärten wurden durch einen erhöhten Streifendienst überwacht. Das Fürther Wirtschaftsamt musste stets von Neuem prüfen, ob Güter bewirtschaftet werden sollten. Zündhölzer z.B. entwickelten sich zur Mangelware, wurden bisher aber nicht bewirtschaftet. Jetzt bemühte man sich wenigstens um bessere Verteilungsmöglichkeiten. Der BRK-Kreisverband Fürth führte zusammen mit der Operettenbühne Nürnberg zwei Wohltätigkeitsveranstaltungen durch. Aufführungsort der beiden Revuen war das BRK-Kolonnenhaus. 10. Mai 1947 Neuer Stadtbaurat in Fürth wurde Maximilian Heinisch. Der 1908 in Reichenbach im Eulengebirge Geborene studierte an den TH Berlin-Charlottenburg und Braunschweig. Er legte 1933 seine Diplomprüfung ab und war anschließend in der Verwaltung sowie in einem Großunternehmen der Bauindustrie tätig. In Fürth ernannte man ihn nun zum Referenten für Hoch- und Tiefbau. Nur für goldene, diamantene und eiserne Hochzeiten gab es seit 28. April eine Lebensmittelzulage. Beantragen musste man diese unter Vorlage der Eheschließungs- oder Trauurkunde beim Fürther Ernährungsamt im Amtshaus, Kohlenmarkt 3. Vorsichtiger Optimismus anlässlich der Generalversammlung des „Bauvereins Fürth“. Man plante die Erstellung von 65 Ein-Zimmer-Wohnungen (Schlafzimmer, Wohnküche, Waschraum mit WC und geschlossenem Vorplatz) – sofern die Baustofflage dies zuließ. Außerdem konnte man 1946 von 44 im Kriege zerstörten Wohnungen bereits 24 wieder so ausbauen, dass sie bezogen werden konnten. Die Non-Stop-Schau brachte einen „Mai-Cocktail“ auf die Bühne. Es wirkten u.a. mit: Charlie Hähnchen („Radio München“, Vorläufer des „Bayerischer Rundfunk“) als derber Kabarettist sowie der Tenor Otto Löchner. 14. Mai 1947 Obwohl an jedem Werktag im Fürther Schlachthaus etwa hundert Tiere geschlachtet wurden, war der Fleischkonsum um das Zehnfache gesunken. Fürth stand als Industriestadt im Fleischverbrauch früher mit an vorderster Stelle. In normalen Zeiten konsumierte man 70 kg pro Kopf jährlich. Die Monatszuteilung betrug 1947 ganze 600 g. Fürth musste, wie auch die Nachbarstadt Nürnberg, fleischärmere Gegenden mitversorgen. Besatzungstruppen erhielten Frischfleisch nur im Austausch gegen Fleischkonserven. Einen Teil des geschlachteten Fleisches bekamen auch Ausländer- und 44