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28. Juni 1947 Die Fürther Kriminalpolizei konnte einen seit langem gesuchten kriminellen Ausländer in Unterfarrnbach in seiner Kellerwohnung zunächst festnehmen. Dieser riss sich jedoch los und flüchtete. Nach einem Warnschuss wurde er aus etwa 40 m Entfernung durch einen gezielten Schuss niedergestreckt. Der herbeigerufene Arzt aus Burgfarrnbach konnte nur noch den Tod feststellen. Der Verdächtige war der Polizei seit langem schon als Penicillin-Schieber bekannt. Er hatte das jeweils in Krankenhäusern gestohlene Penicillin teuer auf dem Schwarzen Markt verkauft. Zur Sommerzeit wurden am 29. Juni die Uhren nachts um 3 Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Die „Heinrich-Brüne-Gedächtnisausstellung“ sahen im ersten Monat rund 1200 Personen. Von einer Reihe kunstwissenschaftlicher Institute lagen bemerkenswerte Anerkennungsschreiben vor. Die Ausstellung war noch bis 20. Juli geöffnet. Die Gültigkeitsdauer der 50 g-Roggenbrotabschnitte der 102. Zuteilungsperiode wurde bis zum Ablauf der 103. Zuteilungsperiode (20. Juli) verlängert. Alhambra-Kino: „Laura“, ein amerikanischer Psycho-Kriminalfilm mit Dana Andrews, Gene Tierney und Clifton Webb in den Hauptrollen. 2. Juli 1947 Die Stadt Fürth veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Polizei eine „Verkehrserziehungswoche“. Dabei sprang man mit der Bevölkerung nicht gerade zimperlich um. In den ersten vier Tagen wurden nach Verkehrsverstößen 440, 334, 145 und 173 Personen per Lastwagen am Amtsgericht vorgeführt. Dort wurden die Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger dem Schnellrichter vorgeführt und zu Geldstrafen verdonnert. In den drei Kinos wurden Verkehrsbelehrungen in amtlichem Ton abgehalten. An den Verkehrsknotenpunkten machte man Passanten durch Lautsprecher auf ihre Verfehlungen aufmerksam. Das genaue Gegenteil heutiger Kuschelpädagogik. Nach Eingaben vieler Bedürftiger dehnte man den Betrieb der Volksspeisestätten auch auf die Monate Juli und August aus. Der Fürther Stadtrat stellte die finanziellen Mittel hierzu zur Verfügung. In Vach konnte eine Diebesbande ausgehoben werden, die durch Einbrüche und Diebstähle die dortige Umgebung in Unruhe versetzt hatte. 27 Mitglieder der Bande konnten festgenommen werden. Sie hatten sich bei ihrer ungesetzlichen Tätigkeit stets über ein Feldtelefon verständigt. Nach anderen Städten wollte auch Fürth bei Brennholz auf den Verkauf „nach Maß“ umsteigen. Bisher verkauften die Holzhändler in Fürth „nach Gewicht“. Im Winter bekam der Verbraucher infolge des oft nassen, schwer mit Eisklumpen behafteten Holzes wenig Gegenwert. Der Stadtratsbeschluss vom Januar 1947 (Verkauf nach Maß) wurde bisher von den Händlern nicht beachtet. Jetzt drohte der Stadtrat ihnen bei weiterer Nichtbeachtung den Gewerbeentzug an. 5. Juli 1947 Die Hoffnungen auf bessere Brennstoffverhältnisse für den nächsten Winter waren keineswegs rosig. Zwar hatte sich in Fürth die Brikettanlieferung bedeutend verbessert, aber die Brennholzbeschaffung lag im Argen. Es lag nur am Transport durch die Reichsbahn. Der außerordentliche Waggonmangel unterband jeden normalen Transport per Bahn. Verhandlungen mit der Reichsbahndirektion Nürnberg verliefen ohne Erfolg. Jetzt wollte die Stadt Fürth bei den Amerikanern um Stellung von Kraftfahrzeugen zum Holztransport vorsprechen. Obwohl die amerikanische Schulspeisung als eine freiwillige zusätzliche Leistung galt, mussten Jugendliche, die daran teilnahmen, vom Fürther Ernährungsamt eine erhebliche Kürzung ihrer Rationssätze für Fett und Fleisch hinnehmen. Ein weiterer Zentner Braunkohlenbriketts wurde für den zivilen Hausbrand ab sofort auf den Abschnitt 3 der roten Brennstoffkarte 47/48 abgegeben. In einem Leserbrief an die NN beschwerte man sich, dass Fürther „Verkehrssünder“ während der Verkehrserziehungswoche auf Lastwagen zum Gericht gefahren wurden, während für lebenswichtige Transporte keine Fahrzeuge, keine Reifen und kein Benzin zur Verfügung standen. Weltspiegel: „Die Abenteuer Mark Twain`s“, ein amerikanischer Spielfilm mit Frederic March und Alexis Smith in den Hauptrollen. 9. Juli 1947 49