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Ausdruck gebrachten Tragik und Schwere der Zerstörung sowie der feinen Symbolik des Lebens am Rande des Todes. Eine zweite Knochensammelstelle war neben der bisherigen Annahmestelle Dietrich Schoder nunmehr bei der Firma Reißer & Hofmann, Amalienstraße 58, eröffnet worden. Weltspiegel: „Die falsche Braut“, eine bayerische Heiratskomödie mit Joseph Eichheim, Elfriede Datzig, Albert Hanschek, Hans Fitz und Margarethe Haagen in den Hauptrollen. 4. Oktober 1947 Die Sommerzeit endete. Am Sonntag, 3. Oktober um 3 Uhr morgens begann die Winterzeit. Die Uhren mussten deshalb um eine Stunde zurückgestellt werden. Die Stadt Fürth ordnete in Zusammenarbeit mit der Polizei eine nochmalige Verkehrserziehungswoche vom 6. bis 11. Oktober an. Aufgrund zahlreicher Proteste nach der ersten Aktion, als hunderte von „Verkehrssündern“ zum Amtsgericht gekarrt wurden, stand jetzt die gebührenpflichtige Verwarnung an Ort und Stelle sowie die Belehrung im Mittelpunkt. Man hoffte, mit diesen Maßnahmen die Unfallzahlen senken zu können. Der Fürther Rennfahrer Oskar Pillenstein wurde vom amerikanischen Militärgericht zu einem Jahr Gefängnis mit Bewährung verurteilt, weil er ohne Einwilligung des Straßenverkehrsamtes seinen AdlerRennwagen gegen elf Schweizer Uhren an eine Schweizerin getauscht hatte. Die Fürther Kärwa öffnete zum dritten Mal nach Kriegsende, aber immer noch reichlich dürftig am Schießanger. Der starke Verkehr und die Militärregierung ließen es nicht zu, dass innerhalb des Weichbildes der Stadt gefeiert wurde. Aber es duftete wenigstens nach gebratenen Heringen und Sardinenbrötchen. Zentral-Lichtspiele: „In Ketten um Kap Horn“, ein spannender amerikanischer Seeräuberfilm. 8. Oktober 1947 Die Schlachtziffern in Fürth stiegen immer schneller an. Lag der Fleischbedarf der Bevölkerung im August noch bei 52.000 kg, so stieg die Zahl im September auf 147.000 kg. Ursachen waren Zunahmen bei Zulagen für Kranke und Jugendliche, ferner eine Sonderzuteilung von je 1 kg pro Kopf der Bevölkerung. Diese Sonderzuteilung war angeordnet worden, weil aufgrund des heißen Sommers der Futtermangel zu außerordentlich vielen Schlachtungen führte. Der NWO-Bund veranstaltete in den Theatergaststäten einen Informationsabend zum Thema: „Soll unsere Jugend auswandern?“ Dabei ging man speziell auf die Verhältnisse in Südamerika ein. Ein zahlreiches und interessiertes Publikum verfolgte die Ausführungen. In den 50-er Jahren stiegen ja die Auswanderungsziffern kontinuierlich an, insbesondere nach Nordamerika. Die Klagen in den Geschäften über zu wässrige Butter häuften sich. Bei der geringen Ration von 150 g büßte man dadurch etwa 10 g Butter ein. Die Bayerische Milchversorgung wehrte sich, da nur die zu geringe Stromspannung für die wasserhaltige Butterherstellung ursächlich war. Im Rahmen von Filmstargastspielen kamen im Oktober Grethe Weiser und Peter Frankenfeld zu Interviews und Sketchen in die Non-Stop-Schau. 11. Oktober 1947 In Fürth entstand wieder die „Nothilfe“. Der Verein kümmerte sich um Kinderfürsorge, Hilfe für tuberkulös Erkrankte, Volksspeisungen und ähnliches. Bis zu den ersten Wahlen übernahm OB Dr. Bornkessel kommissarisch den Vorsitz des Vereins. Es wurde erwogen, den bisherigen Verein „Frankenhilfe“ mit dem Verein „Fürther Nothilfe“ zu verschmelzen. Durch die Erhöhung der Brotzuteilung auf 10 kg und die oben genannte Sonderzuteilung von 1 kg Fleisch stieg in der 106. Periode die Tagesration auf 1488 Kalorien. Unter dem Motto „Einmal muss das Leben auch heiter sein“ veranstaltete der Flüchtlingsausschuss der SPD im Geismannsaal einen Bunten Abend zu Gunsten bedürftiger Flüchtlinge. Dabei führte ein junger Conférencier aus Nürnberg namens Rudi Büttner unterhaltsam durch das Programm. Auf halbe Marken durften nach einer Festsetzung des Ernährungsministeriums verkauft werden: Leber, Nieren, Herz, Schweinskopf, Kalbshaxe, Streichleberwurst, Lyoner, Leberkäse, Milzwurst und Weißwurst. Auf viertel Marken Hirn, Lunge, Milz, Kuheuter, Sülze, Presssack, Ochsenmaulsalat und Fleischsalat. Auf zehntel Marken Blut- und Leberwürste. 15. Oktober 1947 58