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Speiseplan für die erste Schulwoche sah wie folgt aus: Montag, 6.9.: Hohberger Frühstück mit Fruchtsaft; Dienstag, 7.9.: Tomatennudeln mit Fleischeinlage; Mittwoch, 8.9.: Vollmilchkakao mit Brötchen; Donnerstag, 9.9.: Erbsmehlsuppe mit Mischkonserven; Freitag, 10.9.: Grießbrei mit Rosinen. An Samstagen fand keine Schulspeisung statt. Die liebe Bürokratie: In einem Leserbrief an die NN beschwerte sich ein Fürther Bürger, dass das Besatzungskostenamt Nürnberg die Mietvergütungen seit Mai nicht mehr bezahlt hätte. Sein Einfamilienhaus war bei Kriegsende von den Amerikanern beschlagnahmt worden. Das Amt antwortete, dass die sogenannten „Requisitionsscheine“ der Amerikaner für die Monate Mai bis August noch nicht eingetroffen seien. Ohne Scheine keine Mietzahlungen! Alhambra-Filmtheater: „Menschen in Gottes Hand“, ein Heimatfilm mit Marietheres Angerpointner, Gerty Soltau und Paul Dahlke in den Hauptrollen. Mittwoch, 8. September 1948 Der Personalabbau begann: Die Stadt Fürth sprach am 15. August die ersten 24 Kündigungen zum 30. September aus. Dabei wurde nach sozialen Gesichtspunkten und nach dem Leistungsprinzip verfahren. Meist handelte es sich bei den Entlassenen um junge ledige Kräfte, in einigen Fällen auch um Doppelverdiener. Von den 24 Betroffenen legten 16 sofort Rechtsmittel ein. Die Baumschule Dentler am Saatweg in Dambach verkaufte Weinreben in Töpfen. Ob die Weinernte am Fensterbrett wohl üppig ausfiel? Die Stadtsparkasse Fürth warb in einer Anzeige mit folgendem Text: „Wenn Du keine weiteren Preissteigerungen wünschst und einen Notgroschen besitzen willst, dann lasse das dir gutgeschriebene Rest-Kopfgeld gegen Verzinsung auf einem Sparkonto stehen“. Es gab sie immer noch: Jungen und Mädchen des Fürther Waisenhauses sangen jeden Samstag schon seit vielen Jahrzehnten bei Wind und Wetter mehrstimmig an den Straßenecken der Innenstadt. Gar mancher Passant blieb stehen und lauschte diesen „Kurrendesängern“, um anschließend mit einem in die Kasse eingeworfenen Scherflein zu danken. Im brechend vollen Geismannsaal veranstaltete die KPD Fürth einen Bunten Abend. Mit dem OdeonTanzorchester unter der Leitung von Paul Seidl sowie der Trachtenkapelle unter Willi Bär umrahmten gleich zwei Kapellen die einzelnen Attraktionen. Stadttheater Fürth: „Martha“, eine Oper von Friedrich von Flotow, u.a. mit Hilde Schönberger, Hella Ruttkowski, Josef Traxel, Max Kohl und Albert Vogler. Am Freitag, 3. September wurde in einer überfüllten Festvorstellung vor zahlreichen Ehrengästen Fürths viertes Kino eröffnet. Der „Kristallpalast“ war von der Blumen- als auch von der Pfisterstraße aus zu begehen. Der nach dem offiziellen Teil anschließend gezeigte erste Film trug den Titel „Abenteuer in Brasilien“. In der Bayernliga verlor die SpVgg ihr Auswärtsspiel beim MTV Ingolstadt klar mit 0:3. Nach drei Spielen belegten die Kleeblättler damit Rang fünf. Weltspiegel-Kino: „Paganini“, ein Musikfilm mit Stewart Granger, Phyllis Calvert, Jean Kent und Dennis Price in den Hauptrollen. Samstag, 11. September 1948 Erfreuliche Kunde aus der ersten Fürther Stadtratssitzung nach der Sommerpause: Ab 1. November wird der „Friedhofsomnibus“ wieder fahren. Die neue Linie: Erlanger Straße (Schleife in Höhe der Gründlacher Straße) – Friedhof – Ludwigsbrücke – Heiligenstraße – Grüner Markt – Maxbrücke – Billinganlage – Würzburger Straße – Friedrich-Ebert-Straße (mit Haltestelle am Krankenhaus) – Wendepunkt an der Feldstraße (Bunker). Die von der SPD einberufene Protestversammlung gegen die Einstufung des früheren Reichsbankpräsidenten Dr. Hjalmar Schacht in die Gruppe der „Entlasteten“ sah den Fürther Geismannsaal bis auf den letzten Platz besetzt. Die Entscheidung des Gerichts wurde als „Bleigewicht am Fuß der hinkenden Demokratie“ bezeichnet. Schacht hatte behauptet, nie ein KZ von innen gesehen zu haben. Ein Fürther Zeuge sagte im Geismannsaal aus, dass er als KZ-Insasse Dr. Schacht zusammen mit SS-Reichsführer Himmler im Juni 1941 im KZ Sachsenhausen bei der Besichtigung der sogenannten Zeppelinhalle gesehen habe. Die Versammlung im Geismannsaal fasste eine Entschließung, dass der Freispruch ein Fehlurteil sei. Der Zirkus Heppenheimer gastierte mit seinem Viermastzelt am Schießanger und sorgte mit einem

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